Braunschweig. Auf dem Open-Air-Platz am Kennelweg bereitet sich das ehrenamtliche Team der Ravefreunde auf rund 1000 Tänzer vor. Einlass ist ab 18.

Im vergangenen Corona-Sommer war es für viele Jugendliche und Technofans eines ganz der wenigen Party-Highlights in der Region: Anfang Juli durften nach monatelangen Kontaktbeschränkungen rund 1000 ausgehungerte Leute zu elektronischen Beats open air am Braunschweiger Kennelweg in die Nacht hinein tanzen.

Möglich gemacht hatte den Rave ein Helmstedter Krankenpfleger: Peter Groß und sein ehrenamtliches Team der „Ravefreunde“ hatten Gesundheitsamt und Stadt Braunschweig mit ihrem Sicherheitskonzept überzeugt. Eingelassen wurden nur getestete Besucher ab 18, ein mobiler Testwagen stand vor Ort bereit. Fremdgetränke waren nicht erlaubt. Auch die Polizei lobte die Organisatoren.

Peter Groß: „Keine kommerziellen Interessen“

Technofan Groß hatte bereits vor der Pandemie Raves veranstaltet, ohne kommerzielle Interessen, wie er betont. In diesem Sommer will er weitermachen: Das erste Open Air steigt am Pfingstsamstag, 4. Juni, ab 14 Uhr im Gleisdreieck am Kennelweg – für Besucher ab 18, diesmal ohne Corona-Auflagen.

Der Eintritt koste eine „Spende“ von 5 Euro, um den Aufwand zu decken: Zäune, Bühne, Technik, Toiletten und Sitzgelegenheiten müssten aufgebaut, Ordner, Thekenkräfte und DJs bezahlt werden. Viele erhielten nur Aufwandsentschädigungen, da sie fest zum ehrenamtlichen Team der Ravefreunde gehörten, erzählt Groß.

Mit dem städtischen Open-Air-Platz am Gleisdreieck ist der 60-Jährige bis auf den holprigen Boden einverstanden: Direkt davor gebe es genug Parkplätze, die Bahndämme schotteten das Gelände akustisch ab. Natürlich wäre mehr Infrastruktur mit Strom- und Wasseranschlüssen hilfreich.

Braunschweig sucht Open-Air-Gelände – schwierig, schwierig

Grundsätzlich will die Stadt nach eigenem Bekunden auch ein dauerhaftes Open-Air-Gelände herrichten. Seit 20 Jahren finden am Raffteichbad, aber auch im Kennel regelmäßig Großkonzerte statt – vergangene Woche hat der Rat die Verwaltung tatsächlich beauftragt, geeignete Open-Air-Flächen im Stadtgebiet ausfindig zu machen. Chapeau! Von der offenbar komplexen Suche im riesigen, schwer überschaubaren Stadtraum war auch im vergangenen Sommer bereits die Rede – mal schauen, ob diesmal etwas dabei herauskommt.

Groß’ Team plant derweil bereits den übernächsten Rave: am 9. Juli, vorerst weiter am Kennelweg.