Braunschweig. Wie gut sind Fußwege, Bordsteinabsenkungen, Straßenquerungen, Kreuzungsbereiche? Wenden ist Modellquartier, aber alle Braunschweiger können mitmachen.

Wie gut kommt man als Fußgänger durch Braunschweig? Was muss besser werden in einer Stadt der kurzen Wege? Diesen Fragen will die Stadtverwaltung nachgehen und eine „Fußverkehrsstrategie“ entwickeln. Unterstützung bekommt sie dabei vom „Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS“ – als eine von bundesweit fünf Modellkommunen.

Unter dem Projektnamen „Gut gehen lassen“ werden Straßen, Wege und Plätze aus der Perspektive von Fußgängerinnen und Fußgängern unter die Lupe genommen. Als Untersuchungsgebiet wurde Wenden ausgewählt, wie die Stadtverwaltung jetzt mitteilt. Anschließend soll auch Rautheim überprüft werden. In beiden Gebieten werde der Verband Ende April einen Fußverkehrs-Check durchführen.

Wie gut sind Fußwege für Kinder und Senioren?

Was dabei geplant ist, erläutert Projektleiter Patrick Riskowsky: „Im Rahmen einer ausführlichen Ortsbegehung untersuchen wir die Verkehrssicherheit und die Annehmlichkeit des öffentlichen Raums für die verschiedenen Nutzergruppen – etwa Kinder, Seniorinnen und Senioren oder mobilitätseingeschränkte Personen“, heißt es in der Pressemitteilung. Im Fokus stehen demnach zum Beispiel Bordsteinabsenkungen, Barrierefreiheit, ausreichende Gehwegbreiten, sichere Fahrbahnquerungen und die gute Einsehbarkeit von Kreuzungsbereichen.

Aufbauend auf dem Fußverkehrs-Check will der Fachverband einen Katalog mit Hinweisen und Verbesserungsvorschlägen entwickeln. „Die Erkenntnisse lassen sich anschließend bestenfalls auch auf andere Stadtgebiete übertragen“, so die Stadtverwaltung.

Wer will, kann selbst einen Fußverkehrs-Check machen

Im Rahmen des Projekts können sich auch die Bürger beteiligen – und zwar nicht nur in Wenden und Rautheim, sondern in der gesamten Stadt. Der Verband will Interessierte dazu anleiten, als „Quartiersgeherinnen oder Quartiersgeher“ einen Fußverkehrs-Check selbstständig durchzuführen. „Sie erhalten dazu einen Material-Koffer mit fachlichen Informationen und Anleitungen sowie eine persönlich begleitete Begehung vor Ort“, kündigt die Stadtverwaltung an.

Dabei handele es sich um eine freiwillige ehrenamtliche Aufgabe. Interessierte können sich mit einer kurzen, formlosen Mail an das Projektteam bei FUSS e.V. wenden: . Die von den Bürgern bis Dezember 2022 eingebrachten Hinweise sollen ebenfalls im Projektbericht dokumentiert und Anfang 2023 der Stadtverwaltung übergeben werden.

Das Projekt läuft bis April 2023 und wird vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt gefördert. Im Vorfeld hatten sich laut der Stadtverwaltung bundesweit 30 Städte als Modellstadt beworben. Mehr Informationen sind auf www.fussverkehrsstrategie.de zu finden.

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