Braunschweig. Wenn die Beschränkungen gelockert werden, sei mit steigenden Patientenzahlen zu rechnen. Die Stadt kümmere sich um weiteres Schutzmaterial.

Bislang werden in Braunschweigs Krankenhäusern 20 Patienten mit Covid-19 behandelt. Darunter sind auch einige aus der Region. Diese Zahl ist seit einigen Tagen weitgehend konstant. Feuerwehr-Chef Torge Malchau machte am Dienstag aber deutlich, dass die Gefahrenabwehrleitung der Stadt nach wie vor mit einem Zuwachs an Corona-Patienten rechnet: „Wenn die restriktiven Maßnahmen, die wir im Moment ertragen, gelockert werden, dann ist fest davon auszugehen, dass die Patientenzahlen steigen werden.“

Und das, während es weiterhin an Schutzmaterial mangelt. Wie Malchau erläuterte, gibt es inzwischen ein Netzwerk mit Großhändlern und Braunschweiger Apotheken. Dieses soll Bestellungen vermitteln und gewährleisten, dass insbesondere die Einrichtungen, die FFP-2-Schutzmasken brauchen, auch Material bekommen. Zugleich verweist er auf die Eigenverantwortung der Kliniken und Pflegeheime: „Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind dafür verantwortlich, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausreichend mit Schutzmaterial ausgestattet sind.“

Dennoch habe die Stadt begonnen, in den Einrichtungen die Bestände abzufragen, um einen Überblick zu bekommen. „Wir können dann, wenn wirklich eine akute Notlage herrscht, das heißt, wenn das Material in weniger als einer Woche zur Neige geht, im Rahmen der Amtshilfe Material vom Land anfordern und an diese Einrichtungen weitergeben“, sagte Malchau. Das sei allerdings nicht kostenlos möglich, denn auch der Bund und das Land stellen der Stadt diese Lieferungen in Rechnung.

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Die Stadt sei außerdem weiterhin dabei, regionale Quellen zu erschließen. So gebe es im Moment viele Gespräche, damit Gesichtsschutzschirme hier in der Region produziert werden, sagt er. „Wir sorgen dafür, dass Produzenten und Händler zusammenfinden, so dass die, die das Material benötigen, es über die üblichen Vertriebswege beziehen können.“

Gesichtsschutzschirme aus Plexiglas stellt zum Beispiel das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig auf 3-D-Druckern her. Außerdem gibt es ein Netzwerk Ehrenamtlicher in der Region, die ebenfalls auf 3-D-Druckern Gesichtsschirme produzieren. Mehr Infos dazu findet man auf der Internetseite www.makervsvirus.org. Auch die Ostfalia und die TU Braunschweig sind beteiligt, ebenso das Protohaus. Bisher hat unter anderem das Herzogin-Elisabeth-Hospital schon davon profitiert.

Der zusätzliche Sauerstofftank wurde an der Salzdahlumer Straße aufgestellt.
Der zusätzliche Sauerstofftank wurde an der Salzdahlumer Straße aufgestellt. © Stadt Braunschweig

Am Städtischen Klinikum an der Salzdahlumer Straße wurde unterdessen ein zusätzlicher 30.000-Liter-Sauerstofftank aufgestellt. Der Tank werde benötigt, um den erhöhten Bedarf an Sauerstoff für die Behandlung weiterer möglicher Covid-19-Patienten zu decken, teilt die Stadtverwaltung mit. In den nächsten Tagen folge die Installation der Leitungen zu den entsprechenden Gebäudeteilen. Nach Ostern werde der Tank mit Sauerstoff befüllt und sei dann einsatzbereit. „Der zusätzliche Tank sorgt für eine Verdoppelung des Sauerstoffvorrats im Klinikum“, so die Stadt.

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