Braunschweig. Zwei Bewohnerinnen (beide 87 Jahre) im Wohn- und Pflegeheim in Querum wurden positiv getestet. Sie sind jetzt isoliert untergebracht.

Im Awo-Wohn- und Pflegeheim Querum sind zwei Bewohnerinnen (beide 87 Jahre) positiv auf Corona getestet worden. Das teilt der Awo-Bezirksverband am Montag mit. „Wir müssen leider feststellen, dass selbst unser frühzeitiges und weitreichendes Handeln keine Garantie für einen vollständigen Schutz bieten konnte und der Virus tragischerweise in der Einrichtung nachgewiesen wurde“, sagt der Vorstandsvorsitzende Rifat Fersahoglu-Weber.

Die Bewohnerinnen hätten Symptome gezeigt und seien am vergangenen Freitag und am Wochenende getestet worden. In enger Absprache mit dem Gesundheitsamt habe man sofort zusätzliche Schutzmaßnahmen umgesetzt. Wie Pressesprecher Falk Hensel auf Anfrage erläutert, müssen in dem betroffenen Wohnbereich jetzt alle Bewohner und Mitarbeiter Schutzmasken tragen.

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In dem Wohn- und Pflegeheim leben in drei getrennten Gebäudekomplexen 169 Bewohner. Die betroffenen Frauen wohnen im größten Komplex mit 95 Einzel- und 5 Doppelzimmern. Sie seien jetzt in ihren Zimmern isoliert, sagt Hensel. Außerdem gebe es zwischen diesem Wohnbereich und anderen Wohnbereichen keinerlei Verbindung. Zum Gesundheitszustand der Frauen kann er sich aus Datenschutzgründen nicht äußern.

Wäre es jetzt nicht sinnvoll, sofort alle Bewohner und Mitarbeiter testen zu lassen, um weitere Ansteckungen zu vermeiden? Hensel sagt, grundsätzlich wäre es wünschenswert, wenn man Klarheit hätte und weitere Infizierte – falls es diese geben sollte – sofort isolieren könnte.

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Zuständig für die Tests ist in diesem Fall das Gesundheitsamt – auf Anfrage teilt die Stadtverwaltung dazu mit: „Es ist nicht aussagekräftig, wenn unsymptomatische Personen getestet werden. In der Regel ist der Test negativ, ohne dass man zugleich eine Erkrankung ausschließen kann. Dies deshalb nicht zu tun, ist auch die ausdrückliche Bitte derjenigen Stellen (Labore), die in Braunschweig derzeit die Tests auswerten. Daher beobachtet das Gesundheitsamt die Situation in allen Heimen und wird sofort abstreichen, wenn Symptome auftauchen.“

Laut Stadtsprecher Adrian Foitzik wurden bei zwei weiteren Personen mit Grippesymptomen Abstriche genommen, beide waren negativ. „Zudem sind auch Pflegepersonen aufgrund von Krankheitssymptomen abgestrichen worden und befinden sich in häuslicher Isolation.“ Die Ergebnisse hierzu lägen noch nicht vor.

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Das Gesundheitsamt habe am Wochenende mehrfach mit dem Pflegeheim Kontakt gehabt. Alle Bewohnerinnen und Bewohner seien in Isolation, also allein auf ihren Zimmern. Sie hätten keine Kontakte mit anderen Bewohnern, außerdem würden sie stets von der jeweils selben Pflegekraft betreut, so Foitzik.

„Die geltenden Zutrittsregeln zu der Einrichtung werden streng befolgt“, sagt er. „Gleiches gilt für alle weiteren Vorgaben, Hygienevorschriften, etc. Es wird bei den Bewohnern regelmäßig Fieber gemessen. Beim Feststellen von Symptomen bei weiteren Bewohnern wird das Gesundheitsamt informiert und es werden umgehend Abstriche genommen.“

Das Gesundheitsamt habe in den vergangenen Wochen mehrfach Alten- und Pflegeeinrichtungen schriftlich über die geltenden Vorgaben und Sicherheitsbestimmungen informiert. Alle Einrichtungen seien darüber hinaus auch vom Gesundheitsamt vor Ort beraten worden. Das Gesundheitsamt bleibe in engem Austausch mit den Einrichtungen, um sofort reagieren zu können, wenn dort Corona-Verdachtsfälle auftreten.

Awo-Chef Fersahoglu-Weber betont: „Wir tun alles dafür, unsere Bewohnerinnen und Bewohner und unsere Mitarbeitenden zu schützen. Ein besonderer Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen in der Einrichtung, die über das normale Maß hinaus für die Bewohnerinnen und Bewohner da sind und unter erheblichem Druck und mit den erweiterten Schutzmaßnahmen ihre Arbeit professionell fortsetzen.“

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