Braunschweig. Eine ätzende Flüssigkeit war im Briefkasten von David Janzen verteilt worden. Auch die Haustür wurde beschmiert. Es ist nicht der erste Angriff.

Erneut hat es einen Angriff auf den Sprecher des Bündnis gegen Rechts Braunschweig, David Janzen, gegeben. Unter anderem ist die Haustür des Mehrfamilienhauses, in dem Janzen wohnt, mit roter Farbe beschmiert worden. Außerdem, so heißt es in einer Mitteilung des Bündnis gegen Rechts, sei in der Nacht eine säurehaltige Flüssigkeit in den Briefkasten gekippt worden, die Augen-, Haut- und Atemwegsreizungen hervorrief.

Die Polizeiinspektion Braunschweig bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass es in der Nacht zu Freitag einen Polizeieinsatz vor dem Haus von Janzen gegeben hat. „Unbekannte haben die Haustür und Wand mit einer roten Substanz beschmiert“, bestätigte Pressesprecherin Carolin Scherf. Auch eine ätzende Flüssigkeit sei durch die Beamten festgestellt worden, die durch den Erkennungsdienst sichergestellt und nun kriminaltechnisch untersucht werde. Polizisten seien durch die Flüssigkeit nicht verletzt worden, ein strenger Geruch sei aber wahrnehmbar gewesen. Die Polizei ermittelt nun, wer für die Tat verantwortlich ist.

Janzen ist häufiger Ziel von Angriffen

Dies ist nicht das erste Mal, dass Unbekannte die Haustür von David Janzen beschmieren. Im Juni waren Morddrohungen an die Tür geschrieben worden - außerdem sind schon mehrfach Aufkleber einer Neonazi-Gruppe angebracht worden.

Solche Aufkleber meldet das Bündnis gegen Rechts auch aus dieser Woche: In der Mitteilung heißt es, dass bereits in der Nacht zu Montag mehrere Aufkleber an die Wohnungstüre und rund um das Wohnhaus Janzens geklebt worden seien - darunter auch Aufkleber der nach eigenen Angaben aufgelösten „Sport- und Kampfgemeinschaft Adrenalin Braunschweig“. Dies bestätigte die Polizei auf Anfrage.

Janzen: „Was kommt als nächstes?“

In der Mitteilung des Bündnis gegen Rechts äußert sich Janzen zu den Angriffen: „Die Säure hat beim Öffnen des Briefkasten bei mir, aber auch bei den ermittelnden Beamten zu Augen-, Haut und Atemreizungen geführt. Ich frage mich: Was kommt als nächstes?“

Janzen stellt einen Zusammenhang mit einer am Donnerstag veröffentlichten Demoankündigung des NPD-Landesverbands Niedersachsen für den 23. November in Hannover her, in der Janzen namentlich erwähnt und in dem er als „Linksextremist“ bezeichnet wird.