Braunschweig. Bei einem schweren Unfall in Braunschweig kam am Dienstag ein 33-Jähriger ums Leben. Dem Unfall war eine Verfolgungsfahrt vorausgegangen.

Schwerer Verkehrsunfall am Dienstagabend auf der Salzdahlumer Straße: Ein 33-Jähriger starb, zwei Menschen verletzten sich schwer – darunter auch der 37-jährige Unfallverursacher. „Gegen den 37-jährigen Fahrer wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt“, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch.

Dem Unfall ging eine Verfolgungsfahrt voraus. Auslöser war ein BMW-Fahrer, von dem die Autobahnpolizei wusste, dass er keinen Führerschein hatte. Nach unbestätigten Informationen waren auch Drogen im Wagen.

Eine Zivilstreife der Autobahnpolizei wollte den Wagen auf der A2 in Höhe der Anschlussstelle Braunschweig-Ost, Fahrtrichtung Berlin, kontrollieren. Zum Unfall kam es, so ein Sprecher der Polizei, als der 37-jährige Fahrer auf der Flucht vor der ihn verfolgenden Polizei aus Richtung Wolfsburg auf der A39 mit „außerordentlich hoher Geschwindigkeit“ von der Autobahn abfuhr und auf die Salzdahlumer Straße in Richtung Innenstadt abbiegen wollte – und dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor.

Drei Fahrzeuge beteiligt

Auf der Kuppe standen zwei Fahrzeuge, die ebenfalls abbiegen wollten. Der Unfallfahrer fuhr auf. Der Zusammenprall war so stark, dass die wartenden Autos auf die Kreuzungsmitte geschoben wurden. Kraftstoff trat in großen Mengen aus und geriet in Brand. Als sie zur Hilfe eilte, erlitt eine Polizistin deshalb eine Rauchvergiftung. „Sie konnte ihren Dienst nach ärztlicher Untersuchung fortsetzen“, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Der BMW-Fahrer wurde schwer verletzt. Der Fahrer eines 33-jährige VW-Scirocco, auf den der BMW direkt prallte, starb an der Unfallstelle. Der 43-jährige Fahrer des dritten beteiligten Wagens, eines VW-Golf, wurde schwer verletzt.

Nach Angaben des Feuerwehr-Lagedienstführers Jens Schur war die Feuerwehr der benachbarten Wache Süd bereits ganz kurze Zeit später am Unfallort. Ebenso wie die Feuerwehr aus Mascherode. Bei den Löscharbeiten zog sich eine Polizisten eine Rauchvergiftung zu.

Straßen gesperrt

Da auch die Fahrbahn in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist die Salzdahlumer Straße an der Unfallstelle auch am Mittwoch weiterhin gesperrt. Beim Unfall waren große Mengen Kraftstoff ausgetreten. Noch Stunden nach dem Unfall waren Feuerwehr und Mitarbeiter der Stadt-Entwässerung am Dienstag mit einem Saugwagen im Einsatz. Öl und Kraftstoffe liefen von der Autobahnkuppe herab und mussten aufgefangen werden. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf 65.000 Euro.

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Polizei sucht Zeugen

Die Polizei geht davon aus, das der 37 Jahre alte Fahrer des schwarzen BMW bei seiner Flucht auf der A2 in Fahrtrichtung Berlin und weiter auf der A39 in Fahrtrichtung Braunschweig mehrere Verkehrsteilnehmer behindert oder gefährdet hat. „Eventuell kam es zu weiteren leichten Berührungen mit anderen Fahrzeugen“, so die Polizei. Die Ermittler bitten daher weitere Zeugen oder Geschädigte der Fluchtfahrt, sich telefonisch unter der Rufnummer (0531) 4763935 zu melden.

Pressemitteilung der Polizei

Am späten Abend gab die Polizei Braunschweig eine Pressemitteilung folgenden Inhalts heraus:

„Nach einer Flucht vor der Polizei kam es zu einem schweren Verkehrsunfall auf der Salzdahlumer Straße. Eine Streife der Autobahnpolizei wollte einen BMW auf der A39 in Fahrtrichtung Braunschweig kontrollieren. Der Fahrer missachtete die Haltezeichen und versuchte mit hoher Geschwindigkeit zu fliehen. Hierbei drängte er unter anderem einen verfolgenden Streifenwagen ab.

Zwischen den Anschlussstellen Sickte und Braunschweig-Rautheim verunfallte der Wagen, setzte seine Flucht jedoch mit unveränderter Geschwindigkeit fort.

In der Folge versuchte er die Autobahn an der Anschlussstelle Braunschweig-Südstadt zu verlassen. Hier fuhr er mit hoher Geschwindigkeit auf zwei im Rechtsabbiegestreifen stehende Wagen auf. Durch die Wucht des Zusammenstoßes wurden die drei Fahrzeuge auf die Salzdahlumer Straße geschoben. Eine Person wurde dabei im Fahrzeug eingeklemmt und musste vom Rettungsdienst befreit werden. Die auslaufenden Betriebsstoffe fingen Feuer und setzten den verursachenden Wagen in Vollbrand.

Der Unfallfahrer sowie die Person im vorderen Fahrzeug wurden bei dem Unfall schwer verletzt. Sie kamen in die umliegenden Krankenhäuser. Für den Fahrer des mittleren Fahrzeugs kam jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch an der Unfallstelle.

Bei dem Unfallverursacher wurden Drogen gefunden. Ob das der Grund für die Flucht war, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben. Für die Unfallaufnahme musste die Salzdahlumer Straße voll gesperrt werden.“

Das ausgebrannte Fahrzeug.
Das ausgebrannte Fahrzeug. © Henning Noske

Die Autos brennen.
Die Autos brennen. © Hendrik Rasehorn

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