B raunschweig. Architekturstudenten der TU verwandeln den See für zweieinhalb Wochen in eine Ausstellungsfläche.

Endlich, der Südsee bekommt eine Insel mit Palme. Am Samstag ist es soweit. Doch halt. Was vom Ufer so hübsch nach fernen Südseeträumen aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Destination Müllkippe. Denn die Palme, die Architekturstudenten im zweiten Semester der TU Braunschweig am Institut für Architekturbezogene Kunst (IAK) gebaut haben, besteht aus gesammeltem Müll. Den Stamm zieren Plastik-Blumentöpfe vom Hauptfriedhof, die Blätter sind aus grünen Plastikbändern gewebt, mit denen normalerweise Paletten verschnürt werden.

Die Palmeninsel „Neoase“ ist eins von fünf Ausstellungsstücken, die rund 200 Studenten im Rahmen des Projekts Südseeinseln gestaltet haben. Sie sollen neue Sichtweisen auf den See mit Bezug zum Klimawandel zeigen. Dabei spielen die Studenten ganz bewusst mit dem Wort Südsee. Es verheißt Erholung, doch die dortigen tatsächlichen Inseln werden durch die Erderwärmung, mitverursacht durch unseren hohen Bedarf an Energie und Ressourcen zur Erhaltung unseres Lebensstils, bedroht. „Die Südseeinseln sind die ersten, die mit einem steigenden Meeresspiegel verschwinden werden“, sagt Professorin Folke Köbberling, Leiterin des IAK. Diese Zerbrechlichkeit spiegeln die Inseln dem Betrachter auf dem Braunschweiger Südsee.