Braunschweig. Die Population in der Region ist um zehn Prozent gestiegen. Georg Fiedler beringt elf junge Störche.

Für Jascha Telemann ist es „einer der schönsten beruflichen Termine im Jahr“, Mert Erdmann hat sogar schulfrei bekommen, um dem Treiben zuzuschauen. Am Mittwoch hat der ehrenamtliche Weißstorch-Experte Georg Fiedler elf Junge in drei Nestern beringt. Dabei gibt es bei einem Nest in Watenbüttel Größenunterschiede beim Nachwuchs. Doch Fiedler ist sicher: „Auch das schwächste Tier hat gute Chancen zu überleben, denn Nahrung gibt es reichlich.“

Telemann gehört zum Baumpflege-Team der Stadt und fährt den Hubsteiger, mit dem er Fiedler ganz nah an die Nester in luftiger Höhe rangieren kann. Die Elternstörche flüchten, um mit mehr oder weniger Abstand das Treiben zu beobachten, das der 66-Jährige routiniert und mit gebotener Ruhe vollzieht. Er deckt die Jungtiere, die sich tot stellen, mit einer Decke ab, greift sich eines nach dem anderen, schaut, ob es gesund ist und legt dem Tier einen Plastikring mit einer Nummer um das Bein. „Die ist mehrfach eingraviert, so dass man sie aus der Entfernung wiedererkennen kann“, so Fiedler.