Braunschweig. Immer mehr Kunstrasenplätze entstehen. Ökologische Aspekte wurden lange ignoriert.

Fußball ohne Kunstrasen? Fast nicht mehr vorstellbar. Wer mit Verantwortlichen von Vereinen spricht, muss sich fast fragen, wie der Sport vor dem Beginn der Polyethylen-Ära überhaupt überleben konnte. Sicher, der Ball springt ein wenig anders als auf Naturrasen. Aber sonst? Da scheint aus Sicht der Klubs einziger Nachteil zu sein, dass nicht alle Vereine einen Platz mit aufgeklebter Plastikdecke haben. Wer nur Rasen zu bieten hat, muss im Winter häufiger Heimspiele absagen. Das Tabellenbild ist irgendwann verzerrt.

Verzerrt und vor allem einseitig scheint aber auch die generelle Wahrnehmung des künstlichen Belags zu sein, der sich auch in Braunschweig immer weiter ausbreitet. Dem zweifelsfrei vorhandenen sportlichen Nutzen der Plätze stehen deutlich höhere Kosten und vor allem ökologische wie gesundheitliche Bedenken entgegen. In Zeiten, in denen jedes Plastiktütchen als Umweltsünde gilt und Trinkhalme verboten werden, wird hier der tonnenweise Einsatz von Kunststoff scheinbar gedankenlos akzeptiert. Hauptsache, der Ball rollt.