Braunschweig. Der Dokumentarfilm über die Methoden einer Kinderklinik in Gelsenkirchen erhitzt die Gemüter. Wir sprachen mit einer ehemaligen Patientin.

Dieser Film polarisiert: Bundesweit streiten Eltern, Therapeuten und Pädagogen derzeit über die Therapiemethoden der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen. Der Dokumentarfilm „Elternschule“ zeigt verzweifelte Eltern, die sich in ihrer Not an die Klinik wenden: Die kleine Laura schreit 14 Stunden am Tag. Anna kämpft mit ihrer Mutter um alles. Lucy hat noch keine Nacht durchgeschlafen. Mohammed kratzt sich blutig. Zahra isst nichts mehr, außer Pommes und Chicken Nuggets.

Es geht um Kinder im chronischen Stress, die unter Neurodermitis, Asthma, Allergien, Schlaf- und Essstörungen leiden sowie unter Verhaltensauffälligkeiten – und die Eltern leiden mit. Die Methoden der Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ haben in den sozialen Medien einen Sturm der Entrüstung ausgelöst: Eltern und auch Fachleute warnen davor, dass dort Gewalt glorifiziert werde, dass der Wille der Kinder gebrochen werde. Von Folter ist da die Rede, von Misshandlung, Traumatisierung. So radikal sind die Reaktionen, dass die Film-Firma ihre Facebook-Seite hat sperren lassen. 20 000 Menschen fordern in einer Online-Petition, den Film abzusetzen.