Bad Lauterberg. Im Freizeitbad Vitamar in Bad Lauterberg im Harz mischt seit Januar eine Beratungsfirma mit. Mit den Mitarbeitern arbeiten sie an einem Konzept.

  • Die Bäderprofis von Prova betreuen seit Jahresbeginn 2024 das Vitamar Freizeitbad in Bad Lauterberg im Harz
  • Die Unternehmensberater sind echte Profis im Schwimmbadbereich: Sie betreuen zehn weitere Bäder in Deutschland
  • Eine Social-Media-Kampagne soll neue Besucherinnen und Besucher zum Schwimmen in den Südharz locken
  • Die Zielgruppe sind vor allem Familien
  • Sportkurse sollen das Vitamar für Stammkundschaft attraktiv machen

Das Vitamar ist ein Schwimmbad in Bad Lauterberg im Harz. Im vergangenen Jahr 2023 musste die Stadt mit dem Haushaltsplan eine Finanzspritze für das Vitamar beschließen, um das Bad vor einer drohenden Insolvenz zu retten. Der Landkreis Göttingen genehmigte den Haushaltsplan unter der Bedingung, dass schnellstmöglich ein Konzept erstellt wird, wie man das Bad langfristig attraktiv hält. Neben der kaufmännischen Leitung Kornelia Stitz und Geschäftsführer Bernd Buchmann ist seit Januar 2024 die Beratungsfirma Prova aus Hamm in Westfalen für das Vitamar zuständig. Das Unternehmen ist für ein Jahr damit beauftragt, das Vitamar besser zu vermarkten. Nach einem halben Jahr will man eine Zwischenbilanz ziehen, um zu klären, ob der Auftrag möglicherweise verlängert wird. Betreiber des Vitamar bleiben aber die Stadtwerke Bad Lauterberg.

Es ist ein sehr schönes Bad im Vergleich zu anderen Bädern, die wir betreuen.
Dieter Vatheuer - von der Beratungsfirma Prova über das Vitamar in Bad Lauterberg

Die Prova Unternehmensberatung betreut mehrere Bäder in Deutschland, zum Beispiel das Maximare in Hamm, die Badebucht Wedel und das Erlebnisbad Leck. Insgesamt finden sich mit dem Vitamar zehn Bäderprojekte auf den Internetseiten des Unternehmens. Dieter Vatheuer, geschäftsführender Gesellschafter bei Prova, ist für die Betreuung des Vitamar zuständig. „Es ist ein sehr schönes Bad im Vergleich zu anderen Bädern, die wir betreuen“, sagt Vatheuer über das Bad Lauterberger Schwimmbad und hebt insbesondere das Wellenbecken, die Rutsche und die Atmosphäre hervor. Der Experte gibt aber auch zu: „Über dem Bad schwebt ein Geldproblem.“

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Ein Magnet für Harz-Urlauber: Das Vitamar in Bad Lauterberg

Das Vitamar wurde 1978 erbaut und müsste eigentlich mal saniert werden. Aber eine Sanierung ist teuer. Die Stadt kann sich das nicht leisten und hofft auf Fördergelder. Experte Vatheuer weiß: Solche Gelder zu bekommen, ist schwer. Aber es wird leichter, wenn man sich sichtbar macht, ist er überzeugt - und genau da setzt die Prova an: Sie will das Image des Bads verbessern, ohne dass dafür groß investiert werden muss.

Das Vitamar soll wieder ein touristischer Magnet werden. Dazu muss das Image in Bad Lauterberg selbst und in der Umgebung aufgebügelt werden. Die Prova setzt dafür auf Kooperationen mit Gastgebern, Prospekte, Empfehlungen, die Beschäftigten, die das Bad nach außen präsentieren und natürlich die Sozialen Medien. Ein solches Bad kann man nur erhalten, wenn die Institutionen, Vereine und Verbände vor Ort mitziehen, so Vatheuer. Entsprechend will die Beratungsfirma mit den Vereinen zusammenarbeiten, ihnen Trainingsmöglichkeiten geben - wenn auch nicht zu publikumsträchtigen Zeiten - und möglicherweise sogar gemeinsam mit ihnen das Kursprogramm erweitern. Ein Anfang ist schon gemacht: „Von sanfter Wassergymnastik bis hin zu intensiven Aquafitness-Workouts – wir haben für jeden etwas im Angebot“, wirbt das Bad auf Instagram.

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Kursprogramm für Stammgäste im Vitamar

Vatheuer sieht in den Kursangeboten großes Potenzial: Dadurch können sich feste Gruppen bilden, die gemeinsam Sport machen. Die Teilnehmenden kommen dann nicht nur für Sport und Bewegung, sondern auch um die Gemeinschaft zu genießen. Bei einem Zukunftsworkshop mit den Beschäftigten im Vitamar zu Beginn des Jahres hat Vatheuer festgestellt: Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wissen, was sie besser machen können - sie wussten damals nur noch nicht wie. Die Prova zeigt dem Team seitdem die entsprechenden Stellschrauben - kleine Aktionen, die durchdringen, sollen einen Wandel bewirken.

„Das Marketing wurde vernachlässigt“, sagt Vatheuer. Seit Mitte Februar 2024 bespielt die Prova Instagram und Facebook für das Vitamar. Anstelle von Schnappschüssen aus dem Bad erscheinen auf den Profilen nun professionelle Werbebilder mit weißem Rahmen, der für einen Wiedererkennungswert sorgt, und kurze Reels. Ziel der Posts: das Angebot des Vitamar bewerben. Die Botschaften sind: Schwimmen ist gesund, in der Sauna kann man entspannen, es gibt Angebote wie Kindergeburtstagsfeiern und Aquafit.

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Das Bad im Südharz soll Kinder und Eltern begeistern

Noch halten sich die Reaktionen der Instagram-Follower in Grenzen. Aber die Menschen sollen sich das Schwimmbad ja nicht nur auf dem Handybildschirm angucken, sondern vor allem persönlich vorbeikommen. Laut Vatheuer sind die Eintrittspreise dabei nicht entscheidend, wenn das Angebot überzeugt. Zunächst einmal müsse man erreichen, dass die Kinder in das Schwimmbad wollen. Wenn die Erwachsenen ihnen dann diesen Wunsch erfüllen und dabei feststellen, dass sie auch eine gute Zeit haben, kommen Gäste auch wieder.

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