Wolfsburg. Die Frau hatte sich im Februar einen Spaß mit einer Notruf-App erlaubt und einen Polizeigroßeinsatz ausgelöst. Es war nicht ihr einziger Fake-Notruf.

Ausgerechnet am Tag des Notrufs hatte sich eine Wolfsburgerin (22) einen Scherz mit der Notruf-App „Nora“ erlaubt und eine Geiselnahme in einem Mehrfamilienhaus in der Königsberger Straße gemeldet.

Mit dem Fake-Notruf löste die junge Frau einen Polizeigroßeinsatz aus, bei dem das gesamte Wohnhaus evakuiert wurde. Vor dem Amtsgericht Wolfsburg musste sie sich nun wegen des Missbrauchs von Notrufen in drei Fällen sowie wegen des Vortäuschens einer Straftat verantworten – denn dies war nicht ihr einziger Notruf.

Am Abend des 11. Februar ging bei der Polizei ein Alarm über die App „Nora“ ein: Eine Anruferin meldete eine Geiselnahme. In einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Königsberger Straße werde eine Familie von mehreren Tätern bedroht. Die Polizei ging von einer „unklaren Bedrohungslage“ aus und schickte sofort mehrere Streifenwagen los.

Fake-Notruf: Polizei Wolfsburg evakuierte Bewohner

Der Fake-Notruf löste einen Großeinsatz der Polizei aus (Archivbild).
Der Fake-Notruf löste einen Großeinsatz der Polizei aus (Archivbild). © regios24 | LARS LANDMANN

Die Polizei riegelte den Bereich um die Wohnung ab und evakuierte benachbarte Wohnungen. Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße sowie die HEM-Tankstelle wurden gesperrt, der Verkehr umgeleitet. Auch die Berufsfeuerwehr und der Rettungsdienst waren im Einsatz.

Die Einsatzkräfte der Polizei waren im Hinblick auf die gemeldete Lage teils schwer bewaffnet. Auf dem Parkplatz des nahe gelegenen Edeka-Marktes stand ein Bus der Wolfsburger Verkehrsgesellschaft WVG bereit, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu versorgen.

Mehr als drei Stunden später gibt’s Entwarnung

Kurz nach 21.30 Uhr gab die Polizei dann Entwarnung: Die Einsatzkräfte konnten den Mieter der betroffenen Wohnung an dessen Arbeitsplatz ausfindig machen und mit seiner Hilfe die Wohnung betreten.

Die mutmaßliche Bedrohung erwies sich im Nachhinein als Fake. Die Polizei ermittelte direkt wegen Missbrauchs des Notrufs. Durch „intensive Ermittlungen“ konnte die Polizei die Verursacherin ausfindig machen, konkretere Angaben hierzu machte Polizeisprecherin Melanie aus dem Bruch nicht.

Fake-Notruf löst Großeinsatz der Polizei in Wolfsburg aus

Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt.
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt. © regios24 | LARS LANDMANN
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt.
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt. © regios24 | LARS LANDMANN
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt.
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt. © regios24 | LARS LANDMANN
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt.
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt. © regios24 | LARS LANDMANN
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt.
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt. © regios24 | LARS LANDMANN
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt.
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt. © regios24 | LARS LANDMANN
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt.
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt. © regios24 | LARS LANDMANN
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt.
Wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ hat die Polizei am Freitagabend Teile der Grauhorststraße und der Königsberger Straße in Wolfsburg gesperrt. © regios24 | LARS LANDMANN
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Das Urteil: Acht Monate auf Bewährung für Verursacherin

Das Amtsgericht Wolfsburg verurteilte die Frau nun zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung sowie zu 40 Arbeitsstunden. Die Angeklagte hatte den Missbrauch der Notruf-App zwar eingeräumt, aber keinerlei weitere Begründung für ihr nicht nachvollziehbares Handeln geliefert.

Die finanziellen Konsequenzen werden nun aber erst folgen: Die Kosten für den Polizei- und den Feuerwehreinsatz sowie die Rettungskräfte wird sie ebenso tragen müssen wie die Schadenersatzansprüche aufgrund der vorübergehenden Schließung der Tankstelle.

Wolfsburgerin setzte zwei weitere Notrufe ab

Um exakt zu sein, lautete die vollständige Verurteilung der Anruferin „Vortäuschen einer Straftat in Tateinheit mit Missbrauch von Notrufen in drei Fällen“. Drei Fälle, weil die Anruferin nicht nur die vermeintliche Geiselnahme am 11. Februar in Mitte-West gemeldet hatte. Direkt am Folgetag, dem 12. Februar, setzte sie erneut einen Notruf ab, der aber sofort als Fake aufflog.

Damit noch nicht genug, versuchte sie dieselbe Masche am 2. März 2022, wobei wieder Einsatzkräfte ausrückten – auch hierfür wird sie nun die weiteren Kosten zu tragen haben.