Wolfsburg. Groß wie ein Einfamilienhaus, auf den tausendstel Millimeter genau– Volkswagen hat kürzlich eine neue Einarbeitspresse in Betrieb genommen.

Vor knapp einem Jahr wurden spektakulär mit Schwertransportern die ersten riesigen Teile angeliefert, nun ist sie offiziell in Betrieb gegangen: Produktions- und Logistikvorstand Christian Vollmer gab kürzlich in Halle 17 den Startschuss für die neue servo-mechanische Einarbeitspresse, gemeinsam mit Marken-CEO Thomas Schäfer und der Betriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo. Die rund 14 Millionen Euro teure Presse ist das neue Herzstück des Presswerkzeugbaus der Marke Volkswagen – und eine echte Investition in die Zukunft, wie das Unternehmen schreibt.

Produktionsvorstand lobt markenübergreifendes Denken

„Die Produktion durchläuft eine große Transformation. Die neue Einarbeitspresse steht für mich für ein größeres, markenübergreifendes Denken. Das ist der richtige Weg, auch im Hinblick auf die Markengruppe Volumen. Mich begeistert vor allem die wichtige Inhouse-Kompetenz im Presswerkzeugbau, wo die Beschäftigten ihr Wissen explizit teilen“, sagte Vollmer. Marken-CEO Thomas Schäfer verspricht sich von der neuen Einarbeitspresse „eine deutliche Effizienz- und Qualitätssteigerung bei unseren Fahrzeuganläufen“. Die Presse, so Schäfer weiter, sei „ein gutes Beispiel dafür, wie es uns gelingt, Digitalisierung und Automatisierung im Einklang mit den Beschäftigten zu bringen“.

Die Presse ist achteinhalb Meter hoch

Die neue Einarbeitspresse setzt schon mit ihrer Größe Maßstäbe. Allein das Fundament besitzt mit 200 Quadratmetern Grundfläche und einer Höhe von achteinhalb Metern die Maße eines Einfamilienhauses. Trotz dieser Dimensionen arbeite die Presse auf den tausendstel Millimeter genau. Die neue Presse soll die Inbetriebnahme der Werkzeuge in den Werken beschleunigen: Bereits bei der Anfertigung der Presswerkzeuge kann sie deren späteres Verhalten auf den Serienpressen an den Standorten im gesamten Konzern simulieren und berücksichtigen. Das spart Kosten und Zeit.

Betriebsrat sieht die Belegschaft als Baustein der Transformation

„Das Design unserer Fahrzeuge bestimmt die Komplexität der Presswerkzeuge. Unsere Rolle ist es, von Anfang an die Herstellbarkeit dieses Designs sicherzustellen“, erläuterte Daniel Lelke, Leiter der Planung Presswerkzeuge. Die Inbetriebnahme der Einarbeitspresse, musikalisch begleitet vom Volkswagen-Orchester, war der Höhepunkt einer Veranstaltung, bei der sich der Presswerkzeugbau dem Markenvorstand als qualitätsbewusster und zukunftsorientierter Bereich präsentierte. Mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in diesem Bereich beschäftigt. Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo sieht die Belegschaft als einen wichtigen Baustein für eine erfolgreiche Transformation: „Im Zuge der Transformation wandeln sich ebenfalls Ausbildungsberufe und Entwicklungswege im Betrieb. Wichtig ist auch in diesem Zusammenhang, dass es für die Kolleginnen und Kollegen konkrete Zukunftsperspektiven gibt. Lösungen wie hier im Presswerkzeugbau stimmen mich zuversichtlich. Hier haben alle Beteiligten die notwendigen Schritte zur zukunftsfesten Qualifizierung der Beschäftigten in die Wege geleitet.“

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