Wolfsburg. Elektroroller sind schwer im Kommen. Gleich vier Volkswagen-Marken sind dabei. Aber Seat hat die Nase vorn.

Wer die großen Veränderungen der Automobilindustrie – Elektrifizierung und Digitalisierung – bereits erleben will, bevor sie den Alltag der Nutzer erreichen, sollte nicht unbedingt auf eine Automobil-Messe gehen. Die Aussteller- und Besucher-Zahlen der letzten Jahre belegen diesen Trend. Davon können traditionelle Standorte wie Frankfurt oder Genf inzwischen ein Lied singen. Ganz anders die Situation beim Mobile World Congress (MWC) in Barcelona: Auf der bereits traditionsreichen Messe für Mobilfunk-, Kommunikations- und Konnektivitätstechnologie vibriert seit vielen Jahren die Luft. Auch zu Beginn diesen Jahres strömten rund 100.000 Fachbesucher und über 2.000 Aussteller aus aller Welt auf das Messegelände im Schatten des Montjuïc – einer der beiden Hausberge der katalanischen Metropole.

Als Seat im Jahr 2015 zum ersten Mal auf dem MWC erschien, war die spanische Marke der erste Automobilproduzent überhaupt. Vier Jahre später fehlt kaum einer der großen, europäischen Hersteller und Zulieferer. Und auch in diesem Jahr übernahm Seat (gemeinsam mit Volkswagen We) die Repräsentanz des Wolfsburger Konzerns. Für diesen sollen die Spanier – ausdrücklich als führende Marke – die Strategie für urbane Mikromobilität entwickeln und entsprechende Produkte anbieten. Was mit der Einführung des Seat eXS – eines elektrisch angetriebenen Scooters mit Segway-Antrieb – im November 2018 begann, wurde mit der Präsentation des Konzeptautos Seat Minimó auf dem diesjährigen MWC konsequent fortgeschrieben: „Die Mobilität verändert sich und als Hersteller und Mobilitätsanbieter müssen wir uns diesem Wandel anpassen“, unterstrich Luca de Meo, Vorstandsvorsitzender der Seat S.A., in Barcelona die Bedeutung der Mikromobilität für die Spanier im Volkswagen Konzern. Seat baut den eXS inzwischen in Serie. Das Audi E-Bike UMO ist noch ein Prototyp.