Wolfsburg. Geschenke im Wert von 50 Euro, Einladungen für 100 Euro – das ist der neue Rahmen für ein heikles Thema bei VW.

Wenn ein Weltkonzern wie Volkswagen noch weiter wachsen will, dann muss er sich auf die sogenannten Zukunftsmärkte wagen. In China und Südamerika haben die Wolfsburger das früh getan. Russland folgte vor rund 10 Jahren, Indien etwas früher. In Afrika konzentrierte sich VW jahrzehntelang auf Südafrika. Jetzt entdeckt das Management auch Nord- und Zentralafrika – wenn auch mit derzeit noch eher überschaubaren Engagements. In den südostasiatischen Tiger-Staaten Thailand, Vietnam, den Philippinen und Malaysia gibt es hingegen noch sehr viel zu tun. Das gilt auch für Japan und Südkorea, die allerdings eher klassische Automobilmärkte sind. Die Expansion birgt allerdings ein spezielles Risiko: Korruption.

In einer internen Publikation spricht Hiltrud D. Werner, im Konzernvorstand für Integrität und Recht zuständig, das heikle Thema offen an. „Korruption ist in der Industrie immer noch ein drängendes Problem. Vor allem unsere Wachstumsmärkte liegen in Regionen, in denen Korruption immer noch weit verbreitet ist“, warnt die Managerin in der Mitarbeiterzeitung „360 Grad“. Genauer geht sie nicht auf die jeweils besonders prekären Märkte ein.