Wolfsburg. Leistungstests für Manager könnte das Personalwesen machen, findet der VW-Betriebsrat. Das Unternehmen sieht das anders.

Der Weg zum vielgepriesenen Kulturwandel bei Volkswagen bleibt ein holpriger. Jetzt nimmt der Betriebsrat ein weiteres Mal Anstoß an einer Entscheidung von Konzernchef Herbert Diess. Es geht um die Leistungsbeurteilung des VW-Managements. Spiegel Online nannte die Veranstaltung „eine Art Trainingslager“ für die Führungskräfte. Alle Markenvorstände und weitere 377 Topkräfte aller Konzernmarken sollen an einem Executive Assesment teilnehmen, ihre Beurteilung obliegt der Beratungsfirma Spencer Stuart. Am Ende soll es laut Spiegel Online „ein Zeugnis geben, das entscheidend sein wird für die weitere Karriere“.

Dem Betriebsrat passt diese Entscheidung aus mehreren Gründen nicht. Betriebsratskoordinator Sebastiano Addamo, der für den Personalbereich zuständig ist, schreibt in einer Mitteilung der Arbeitnehmervertretung: „Wir haben bereits ein hervorragendes Team zur Führungskräfteentwicklung und zur Potenzialdiagnostik hier bei VW in der Struktur des Personalwesens. Diese Kolleginnen und Kollegen machen ihre Arbeit großartig. Ich kann nicht verstehen, warum der Vorstand trotzdem an dieser Stelle viel Geld für externe Berater ausgeben will.“ Es geht ihm aber nicht nur um das Geld. „Ich hätte mir gewünscht, dass man unseren eigenen Kolleginnen und Kollegen die Wertschätzung zeigt, die sie verdient haben. Ich bin gerne bereit, mit allen interessierten Vorständen einen Termin bei den Verantwortlichen der Führungskräfteentwicklung zu machen. Und wenn sich dann herausstellt, dass wir hier Verstärkung brauchen, steht der Betriebsrat Einstellungen nicht im Weg.“