Wolfsburg. Fehlzeiten kosten viel Geld. Deshalb will der Autobauer nach den Ursachen forschen. Ein Faktor ist bekannt: Die Arbeitsverdichtung nimmt zu.

Als die Volkswagen AG kürzlich einen Zwischenstand über geahndetes Fehlverhalten an den deutschen Standorten veröffentlichte, ließ eine Kennziffer aufhorchen. Wegen unentschuldigter Fehltage wurden 24 Mitarbeiter der Volkswagen AG in den ersten acht Monaten des Jahres entlassen. Damit war dieser Kündigungsgrund mit weitem Abstand führend in der Statistik. Das weiter gefasste Thema Fehlzeiten beschäftigt das Management intensiv. „Es gibt kaum ein Unternehmen, in dem das Thema Fehlzeiten nicht Dauerbrenner ist. Volkswagen ist da keine Ausnahme. Der Grund liegt auf der Hand: Hohe Fehlzeiten verursachen hohe Kosten und schmälern so das Unternehmensergebnis. Im Zukunftspakt der Marke Volkswagen sind deshalb Maßnahmen vereinbart, um die Fehlzeitenquote zu senken“, heißt es zu dem heiklen Thema in einem Beitrag der Mitarbeiterzeitung inside.

Grundsätzliches sagt dazu an angegebener Stelle auch Dr. Lars Nachbar, der Leiter „Konzern Gesundheitswesen und Arbeitsschutz“. Hohe Fehlzeiten einfach nur gleichzusetzen mit einem hohen Krankenstand, sei zu kurz gedacht. Nachbar diagnostiziert: „Krankheit ist nur einer von vielen Gründen für Abwesenheit, denn nichts anderes als Abwesenheit messen wir mit den Fehlzeiten. Klar muss sein: Nicht jeder, der fehlt, ist krank. Und nicht jeder, der arbeitet, ist gesund und produktiv.“