Wolfsburg. Supermarkt auf Rädern: Der Lieferdienst Picnic bringt Einkäufe nach dem Milchmann-Prinzip bis zur Haustür. Wie die Bestellung abläuft.

Lebensmittel bequem vom Sofa aus bestellen und bis zur Haustür liefern lassen: Der klassische Supermarkt bekommt immer mehr Konkurrenz durch Lebensmittel-Lieferdienste. Mit Picnic ist jetzt in Wolfsburg ein neuer Anbieter an den Start gegangen. Seit Mitte der Woche rollen die Elektro-Fahrzeuge des niederländischen Unternehmens durch die VW-Stadt.

Das Liefergebiet umfasst neben der Kernstadt auch Stadtteile wie Fallersleben oder Nordsteimke. Nach und nach soll auch das Wolfsburger Umland mit Lebensmitteln und anderen Produkten des täglichen Bedarfs beliefert werden. „Unser Angebot zielt stark auf Familien ab“, sagt Picnic-Sprecher Richard Streck. Und die Nachfrage sei groß. Nach Angaben des Unternehmens haben sich bis zum Ende der Woche um die 3000 Haushalte angemeldet. Etwa 500 Kundinnen und Kunden standen am Freitag auf der Warteliste, täglich kämen weitere hinzu. Die will der Online-Supermarkt nach und nach freischalten.

Neu in Wolfsburg: Online-Supermarkt Picnic setzt auf Milchmann-Prinzip

Picnic ist nicht der erste Online-Lieferdienst für Lebensmittel in der VW-Stadt. Über den Anbieter Flaschenpost können Kunden zum Beispiel bereits Lebensmittel, Getränke und Co. per Smartphone bestellen. Vergangenes Jahr ging auch der Online-Supermarkt Oda an den Start. Inzwischen hat das Unternehmen den Betrieb in Wolfsburg allerdings wieder eingestellt.

Im Vergleich zu anderen Online-Supermärkten liefert Picnic nicht direkt nach der Bestellung aus. Stattdessen sind die Fahrer wie der klassische Milchmann früher auf festen Routen im Stadtgebiet unterwegs. Jede Straße hat für jeden Wochentag ein festes Zeitfenster. „Dadurch schafft jeder Fahrer sechs bis acht Haushalte in einer Stunde“, erklärt der Picnic-Sprecher. Dies sei effizient und spare Kosten. Kunden haben am Liefertag ein 20-Minuten-Zeitfenster und können die Bestellung per Smartphone verfolgen.

Wie hoch ist der Mindestbestellwert bei Picnic? Wie sind die Preise? So funktioniert die Bestellung in Wolfsburg

Diese muss allerdings bis 23 Uhr am Vortrag eingegangen sein. Bestellt werden kann per App. „Unser Sortiment ist vergleichbar mit dem eines großen Supermarkts“, berichtet Richard Streck. Nach Angaben des Unternehmens sind mehr als 10.000 Produkte erhältlich – von frischen Lebensmitteln wie Paprika oder Gurken über Drogerieartikel wie Windeln bis hin zu Getränken oder frischem Brot. Letzteres wird in einer Bäckerei in der täglich bestellten Menge gebacken. „Dadurch müssen wir deutlich weniger Lebensmittel wegwerfen“, sagt der Picnic-Sprecher. Eine Liefergebühr gibt es nicht, aber einen Mindestbestellwert. Die Preise der angebotenen Produkte sollen nicht höher sein als die im Supermarkt, verspricht das Unternehmen.

Gepackt werden die Einkäufe aktuell zentral in einem Frischelager in Hamburg – für unsere Region ist ein Lager in Hannover in Planung – und von dort anschließend nach Wolfsburg gebracht, wo sie umgeladen werden. 25 Fahrerinnen und Fahrer sind montags bis samstags mit einer Flotte von 18 Elektro-Vans unterwegs und liefern die Waren bis zur Haustür. Je nach Nachfrage und Wachstum sollen das Personal sowie der Fuhrpark aufgestockt werden, kündigt Picnic an.

Online-Lebensmitteldienst Picnic will in der Region expandieren

Das niederländische Unternehmen wurde 2015 gegründet. Drei Jahre später eröffnete in Deutschland der erste Standort. Inzwischen ist Picnic in mehr als 100 deutschen Städten aktiv – seit Anfang März neben Wolfsburg auch in Salzgitter. Weitere Standorte in der Region sind geplant, etwa in Braunschweig.

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