Vorsfelde. Vorsfelde, Wendschott, Danndorf, Brechtorf – ein heftiger Knall schreckte am Dienstag Bewohner mehrerer Orte auf. Ursache: eine Bombe.
„Laut und dumpf“, „richtig laut“, „hörte sich nach einer Explosion an“: So beschreiben Menschen aus Wolfsburg sowie den Landkreisen Helmstedt und Gifhorn den heftigen Knall, der sie am Dienstagabend gegen 19 Uhr aufgeschreckte. „In Vorsfelde hat sogar der Boden gebebt“, schrieb eine Userin, die sich am Abend in einer Wolfsburger Facebook-Gruppe nach dem Phänomen erkundigte.
Dort bestätigten Bewohner von Vorsfelde-Süd, der Vorsfelder Innenstadt, Vorsfelde-Nord und Wendschott, Brechtorf und Rühen, Danndorf und Wahrstedt, dass auch sie den mysteriösen Knall gehört hätten. „Hat ordentlich vibriert unter den Füßen“, schilderte eine Vorsfelderin. Eine andere berichtete, sie sei gerade auf der Terrasse gewesen, als es knallte: „Ging ganz schön durch.“
Knall erschüttert Wolfsburger Osten und Nachbargemeinden
Auch über den Grund wurde spekuliert. Einige User fühlten sich an eine Gas-Explosion erinnert oder tippten auf einen riesigen Polen-Böller. Eine Danndorferin traf jedoch mit ihrer ersten Assoziation, dass jemand eine Bombe gezündet habe, den Nagel auf den Kopf.
Denn anders als in vielen Fällen, in denen ein mysteriöser Knall mysteriös bleibt, ist die Ursache dieses Mal bekannt. „Das war ein Blindgänger, der um 16 Uhr aufgefunden wurde und gegen 19 Uhr kontrolliert gesprengt wurde“, berichtet Wolfsburgs Polizeisprecherin Melanie aus dem Bruch auf Anfrage. Die Bombe habe auf einem Feld in der Nähe der Vorsfelder Südstadt gelegen. Der Fundort befindet sich südöstlich der Kreuzung Neuhäuser Straße/Marie-Curie-Allee. Vor der Sprengung wurde in einem Umkreis von 300 Metern abgesperrt.
Im nahen Gewerbegebiet Vogelsang hatte ein Kampfmittelbeseitigungsdienst 2019 eine Panzermine und eine Panzerfaust gesprengt. 2015 wurden dort zwei Neun-Kilo-Panzerminen aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt.
In Vorsfelde soll der Boden gebebt haben
Nicht verantwortlich für den Knall war das Nato-Großmanöver „Steadfast Defender“ mit 90.000 Soldaten, das zurzeit vorbereitet wird und demnächst in Nord- und Osteuropa starten soll. Ganz abwegig war die Theorie mancher Facebook-User vom Nato-Manöver als Knallverursacher aber auch nicht: Als am 1. Mai 2023 ohrenbetäubende Knallgeräusche die Bewohner Hannovers aufschreckten, meldete sich die Luftwaffe als Verursacherin. Zwei Eurofighter-Flugzeuge der Bundeswehr hatten über Hannover die Schallmauer durchbrochen.
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