Wolfsburg. Rückhaltebecken sind ohnehin tabu, Eislaufen ist verboten. In Westhagen wird eine riesige Pfütze zur Eisarena.

Wolfsburg friert. Zumindest die Menschen und weiteren Lebewesen. Die Gewässer seien nicht so weit gefroren, dass das Eislaufen möglich sei, teilt die Stadt auf Nachfrage mit. Ohnehin gebe die Stadt aus Haftungsgründen keine Freigabe fürs Eislaufen auf Allersee oder Schillerteich. Das gelte unter anderem auch für den Neuhäuser Burgteich oder den Fallersleber Schlossteich.

Rückhaltebecken sind fürs Eislaufen tabu

Und zum Thema Rückhaltebecken erklärt die Stadt auf Nachfrage: „Das Betreten, beziehungsweise Eislaufen auf den Wolfsburger Regenrückhaltebecken ist grundsätzlich verboten. Regenrückhaltebecken haben das Problem, dass sich die Eisfläche aufgrund des Wasserabflusses verändern kann und sich dadurch Risse ausbilden können.“ Dies erläutert die städtische Kommunikation zu den etlichen Rückhaltebecken in der Volkswagenstadt.

Aktuelle Kältewelle lässt die Oberflächen gefrieren

Die Regenfälle in der Weihnachtszeit hätten dazu geführt, dass die Wasserspiegel in den Regenrückhaltebecken angestiegen sind. Daniel Gruß erläutert für die Verwaltung: „Die nun herrschende Kältewelle lässt zwar die Wasseroberfläche gefrieren, die ausbleibenden Niederschläge lassen die Wasseroberfläche aber wieder absinken, und es entstehen Risse in den Randbereichen. Das Betreten der Rückhaltebecken ist also nicht sicher. Aus diesem Grund rüstet die WEB die Regenrückhaltebecken mit Rettungsleitern aus.“ WEB steht für Wolfsburger Entwässerungsbetriebe.

Keine offizielle Freigabe der Eisflächen durch die Stadt

Unter anderem aus haftungsrechtlichen Gründen gibt die Stadt Wolfsburg zudem keine offiziellen Freigaben zum Betreten der Eisflächen auf den weiteren Gewässern, die keine Regenrückhaltebecken sind – unter anderem eben der Allersee, der Fallersleber Schlossteich oder der Burgteich in Neuhaus. Daniel Gruß unterstreicht: „Wir weisen Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich darauf hin, dass das Betreten der Eisflächen auf eigene Gefahr erfolgt.“

Ab welcher Eisdicke könnte das Eis grundsätzlich betreten werden?

Die Stadt dazu: Erst ab einer Eisdicke von mindestens 15 Zentimetern auf stehenden Gewässern sei ein sicheres Betreten möglich. Ohne entsprechende Messungen warne die Stadt ausdrücklich vor dem Betreten der Eisflächen. Es bestehe akute Einbruch- und damit Lebensgefahr. Besondere Vorsicht gelte zudem an den Zu- und Abläufen der Teiche, betont die Wolfsburger Stadtverwaltung.

Still ruht der Allersee, auf dem sich langsam auch eine Eisfläche bildet.
Still ruht der Allersee, auf dem sich langsam auch eine Eisfläche bildet. © regios24 | Darius Simka

Was ist mit zugefrorenen Wiesen?

Weiden und Wiesen, die nach dem Hochwasser zufrieren würden, seien vor allem Privatgelände, erklärt die Stadt zu vermeintlich sicheren Eislaufarealen im Stadtgebiet. Die Frage von unerlaubtem Betreten und Haftung spiele auch hier wieder eine Rolle. Im Stadtteil Westhagen wurde an der Neubrandenburger Straße derweil eine zugefrorene riesige Pfütze zur Eislauffläche umfunktioniert. Dies zeigen Fotos auf Social Media.

An der Neubrandenburger Straße in Westhagen funktionierten Eislauffans eine riesige Pfütze zum Eislaufareal um. 
An der Neubrandenburger Straße in Westhagen funktionierten Eislauffans eine riesige Pfütze zum Eislaufareal um.  © FMN | privat ,

Lange ist es her ...

Die älteren Wolfsburger blicken bei alldem noch gern auf die Zeiten mit langem, anhaltenden Frostperioden und strengen Wintern zurück. Zugefrorene Teiche waren für alle Altersklassen beliebte Treffpunkte für Eislaufen, Eishockey und es gab sogar Eispartys. Doch das ist lange her ...