Wolfsburg. Wegen gemeinschaftlicher Nötigung müssen sich drei Männer am Amtsgericht Wolfsburg verantworten. Sie verursachten ein Verkehrschaos.

Drei Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ müssen sich im Februar vor dem Amtsgericht Wolfsburg verantworten. Den drei Angeklagten wird laut Gericht vorgeworfen, sich am 13. Juni 2022 gegen 16.50 Uhr auf der Braunschweiger Straße in Höhe des Planetariums mit Sekundenkleber auf der Straße festgeklebt und dadurch den Verkehr nahezu zum Erliegen gebracht zu haben.

Klimakleber legen Widerspruch gegen Strafbefehle ein – Prozess in Wolfsburg

Gegen die drei Männer waren Strafbefehle erlassen und Geldstrafen wegen gemeinschaftlicher Nötigung in Höhe von jeweils 40 Tagessätzen verhängt worden. Doch die Angeklagten legten Einsprüche gegen die Strafbefehle ein. Somit kommt es nun zum Prozess am Amtsgericht Wolfsburg. Die Hauptverhandlung ist für Donnerstag, 15. Februar, angesetzt, ein Fortsetzungstermin für Donnerstag, 29. Februar.

Routiniert gingen die Klimakleber am 13. Juni 2022 in Wolfsburg vor: Sie traten kurz vor 17 Uhr an die Fußgängerampel an der Bushaltestelle Theater und forderten Grünlicht an. Als die ersten Autos an der Ampel hielten, stellten sie sich auf den Fußgängerüberweg, blieben zunächst stehen und entrollten Transparente: „Stoppt den fossilen Wahnsinn“ und „Letzte Generation“ stand darauf. Dann klebten sie sich in kürzester Zeit auf dem Asphalt fest.

Den Rettungswagen ließen die Aktivisten auf der Braunschweiger Straße durch

Insgesamt waren vier Männer an der Aktion auf der Braunschweiger Straße in Wolfsburg beteiligt gewesen. Einer klebte sich allerdings nicht fest. Das zeigte sich plötzlich, als gegen 17.15 Uhr ein Rettungswagen von der Siemensstraße auf die Braunschweiger Straße einbog und sich im Stau vor der Straßenblockade langsam den Weg bahnte. Ein damals 16-Jähriger stand auf und ging beiseite, so dass sich zwischen zwei anderen Aktivisten eine Lücke auftat, durch die das Einsatzfahrzeug gerade so hindurchpasste.

Eine Spezialeinheit der Polizei aus Braunschweig löste die Hände der Männer mit Spezialmitteln erst gegen 20.30 Uhr von der Straße.