Wolfsburg. Statt besinnlicher Stunden gab es für Wolfsburger Feuerwehrleute an Weihnachten Hochwasser. Über Nacht halfen sie in Wolfenbüttel.

101 Einsatzkräfte, 16 Fahrzeuge, 13 Ortsfeuerwehren: Wie die Stadt Wolfsburg zum Ende der Woche berichtete, unterstützte die Stadtfeuerwehrbereitschaft am zweiten Weihnachtstag und der darauffolgenden Nacht Feuerwehrleute und Bürger im Einsatz gegen das Hochwasser der Oker in Wolfenbüttel.

Die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen aus Almke, Ehmen, Fallersleben, Hehlingen, Heiligendorf, Nordsteimke, Mörse, Kästorf, Reislingen, Sülfeld, der Stadtmitte, Vorsfelde und Warmenau sicherten und verstärkten den Wall an einem Altenheim sowie einen mobilen Deich am Okerufer mit Pumpen und mehr als 2000 Sandsäcken. Auch ein weiteres Wohnhaus durch einen Sandsackwall gesichert.

Wolfsburger Feuerwehr leistet Hochwasserhilfe in Wolfenbüttel

Die Feuerwehrleute sammelten sich am zweiten Weihnachtstag auf dem Fallersleber Schützenplatz. Von dort ging es am Nachmittag zum Hochwassereinsatz in Wolfenbüttel.
Die Feuerwehrleute sammelten sich am zweiten Weihnachtstag auf dem Fallersleber Schützenplatz. Von dort ging es am Nachmittag zum Hochwassereinsatz in Wolfenbüttel. © Stadt Wolfsburg | Privat

Vom Fallersleber Schützenplatz aus rückte die Stadtfeuerwehrbereitschaft am zweiten Weihnachtstag gegen 14.30 Uhr aus. Eingesetzt wurden die Fachzüge Wasserförderung, Technische Hilfeleistung und Wassertransport. Ab 18 Uhr konnten die Wolfsburger in Wolfenbüttel ihre Arbeit aufnehmen. Sie lösten die Feuerwehrbereitschaft Gifhorn ab.

Gearbeitet wurde gut zwölf Stunden lang bis in die Morgenstunden: Der Einsatz endete am 27. Dezember gegen 6.30 Uhr. Während die Hochwasserlage in Wolfsburg an Weihnachten abgesehen von volllaufenden Kellern in der Vorsfelder Südstadt vergleichsweise entspannt war, bedrohten die steigenden Pegel der Oker in Wolfenbüttel Straßen und Gebäude in der Innenstadt.

Am Morgen des zweiten Weihnachtstages zog Bürgermeister Ivica Lukanic dort die folgende Zwischenbilanz: „Es ist uns mit enormem Kraftaufwand und Mitteleinsatz gelungen, den Wassereinbruch in den Rosenwall einzudämmen, die vorhandenen Schutzwälle zu verstärken, die Oker hinter dem Rathaus in den Griff zu kriegen, zwei Altenheime zu sichern und auch das Hochwasser im Bereich Kälberanger zu blocken. Vor dieser Leistung ziehe ich meinen Hut.“ Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits hunderte Bürger zum freiwilligen Einsatz gemeldet und bis 4 Uhr nachts Sandsäcke befüllt.

Oberbürgermeister und Stadtbrandmeister danken Kameraden

„Glücklicherweise ist die Hochwassersituation bei uns in Wolfsburg nicht so gravierend wie in anderen Kommunen Niedersachsens“, bilanziert Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann. „Das gab der Stadtfeuerwehrbereitschaft die Möglichkeit, an anderer Stelle zu unterstützen.“ Er dankte den Kameradinnen, Kameraden und allen Einsatzkräfte die – auch an Feiertagen – für die Sicherheit da sind.

„Für uns ist es selbstverständlich in den Nachbarlandkreisen Hilfe zu leisten, wo sie gebraucht wird“, sagt Stadtbrandmeister Jörg Deuter. „Weiterhin ist es nicht selbstverständlich, innerhalb von kürzester Zeit, an einem Weihnachtstag, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen zu können und in den Einsatz zu bringen. Hierfür gilt allen eingesetzten Kräften ein großes Dankeschön.“