Wolfsburg. Politiker sowie Schüler kamen bei der Gedenkveranstaltung in Wolfsburg zu Wort. So lief der Volkstrauertag ab.

„Die Bundeswehr ist nicht nur wichtig zur Verteidigung unseres Territoriums, sondern auch unserer demokratischen Werte“, unterstrich Stadträtin Iris Bothe, als sie als Kreisvorsitzende des Volksbundes am Sonntag um 11.30 Uhr die Zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Klieversberg eröffnete. Zwei Soldaten hielten Mahnwache vor dem Mahnmal, das an die Toten der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert erinnert. Angehörige der Luftwaffe, der Marine und des Heeres (Panzergrenadiere, Jäger mit grünem Barett; Fallschirmjäger mit rotem Barett) waren mit dabei. Die Bläsergruppe des Stadtwerke-Orchesters spielte zwei Choräle, die Bläserhymne und „Cantate Jubilate“.

Ältere Schülerinnen und Schüler der Eichendorffschule, vorbereitet von Lehrerin Tina Wiora, traten einzeln hervor. In jeweils nur einem bis zwei Sätzen bekannten sie sich zum Frieden, „der nicht vom Himmel fällt“. Frieden wolle durch Zuhören, Toleranz, Respekt, vor allem „eigenes Tun“ erreicht und erhalten werden. Wie die Jugend forderte auch die CDU-Landtagsabgeordnete Cindy Lutz dazu auf, aktiv „gegen Antisemitismus, gegen Hass, gegen rechtsextreme Agitation in Parlamenten und auf der Straße“ einzutreten. Jede Bürgerin, jeder Bürger müsse sich zur Freiheit, zur Rechtsstaatlichkeit und zur Vielfalt „in individueller Verantwortung“ bekennen. Nicht nur der Staat, der klar die von Russland angegriffene Ukraine unterstütze und das Existenzrecht Israels „als Staatsräson“ ansehe.

Eichendorff-Schüler nahmen ebenso an der Gedenkveranstaltung teil.
Eichendorff-Schüler nahmen ebenso an der Gedenkveranstaltung teil. © regios24 | Helge Landmann

Rede bei der Gedenkstunde auf dem Klieversberg: Frieden verlangt einen hohen Preis

Käthe Kollwitz zitierend betonte Lutz, dass der Frieden „einen hohen Preis“ verlange, den „vor allem Frauen, Mütter“ zahlten. Für die heutigen Streitkräfte bedeute die Kriegsgräberfürsorge des Volksbundes daher eine „Auseinandersetzung mit den Kriegsfolgen“; sie trage somit dazu bei, die 1955 mit Gründung der Bundeswehr wieder aufgenommene demokratische Tradition zu festigen. So sammelten Soldatinnen und Soldaten für die Gräberpflege und für das Erinnern. Zur Kultur der Erinnerung an die Gräueltaten der Nazis gehöre, betonte die Landtagsabgeordnete, auch „die Schaffung der Gedenkstätte auf dem Laagberg“.

Cindy Lutz sprach vor den Teilnehmern der Gedenkveranstaltung.
Cindy Lutz sprach vor den Teilnehmern der Gedenkveranstaltung. © regios24 | Helge Landmann

Stille Kranzniederlegungen erfolgten vorab am Ehrenmal in Alt-Wolfsburg, am Kriegsgräbergedenkstein auf dem Waldfriedhof, an der Gedenkstätte für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, Werderstraße, sowie am Gedenkstein am Laagberg, Breslauer Straße.

Das stille Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt leiteten auf dem Klieversberg die Eichendorf-Schülerinnen und -Schüler mit einem berührenden Gedicht und Aufrufen fort, wobei sie über nationale, religiöse und ideologische Grenzen hinaus alle Opfer, gleich in welchem Land, einbezogen. Zur Kranzniederlegung am Mahnmal intonierten die Stadtwerke-Bläser „Alte Kameraden“. Die Soldaten salutierten, die Zivilisten standen, teils die rechte Hand am Herzen, als abschließend „Einigkeit und Recht und Freiheit“ erklang.