Wolfsburg. Am Donnerstag gab es in Wolfsburg massive Probleme mit dem Internet. Seit der Nacht zum Freitag laufen die Wobcom-Dienste wieder.

Netzausfall vorbei: Die Störung von Internet und Telefon ist nach Angaben der Wobcom vollständig behoben. Am Freitagmittag teilte das Unternehmen mit, dass es die Wiederherstellung aller Dienste in der Nacht vollständig abgeschlossen habe. Die Nutzung sei wieder überall einwandfrei möglich.

Das Problem beschäftigt die Wobcom trotzdem noch. Der Wolfsburger Telefon- und Internetanbieter konzentriert sich jetzt auf die Ursachenforschung. Es würden zusätzliche Strategien evaluiert, um eine derartige Störung künftig zu verhindern und schneller darauf reagieren zu können, erklärt eine Unternehmenssprecherin. Die Wobcom entschuldige sich nochmals bei allen Betroffenen für die Unannehmlichkeiten.

Wobcom hat Störung behoben

In Wolfsburg hatte es seit dem frühen Donnerstagmorgen massive Störungen des Internets gegeben, die über das ganze Stadtgebiet und auch in den angrenzenden Landkreisen Gifhorn und Helmstedt auftraten. Probleme wurden in den frühen Morgenstunden im Minutentakt aus mehreren Stadt- und Ortsteilen gemeldet, unter anderen Stadtmitte, Ehmen, Mörse, Fallersleben, Detmerode, Reislingen, Vorsfelde und Wendschott.

So mancher, der im Homeoffice arbeitete, dürfte die Technik laut verflucht haben. Donnerstagmittag schienen die Probleme zunächst behoben, in manchen Haushalten funktionierten Internet und Telefonie wieder. Doch kurz darauf ging dann bei vielen wieder nichts mehr.

Am Donnerstag gab es in ganz Wolfsburg Internet-Probleme

Kunden, die eine Wobcom-Homepage mit russischem Hinweistext entdeckten, befürchteten sogar einen Hackerangriff. „Ein Hackerangriff kann als Ursacheausgeschlossen werden“, teilten die Stadtwerke Wolfsburg AG aber am Nachmittag in einer Pressemitteilung mit. Das Unternehmen erklärte, es sei in den frühen Morgenstunden im gesamten Wolfsburger Stadtgebiet zu einer „Großstörung der Netze der Wobcom“ gekommen. Weiter hieß es: „Es kam zu einer technischen Störung bei den IP-Backbone-Routern, sodass die Verbindungen der Wobcom-Netze mit der Außenwelt beeinträchtigt waren.“

Internetprobleme in Wolfsburg sollen bis Freitag behoben sein

Das Unternehmen erklärte eine umfassende Wiederherstellung aller Dienste im laufenden Betrieb für schwierig. Deshalb wollte die Wobcom die Nacht auf Freitag nutzen, um alle Störungen und ihre Nachwirkungen zu beheben.

Auf eine erste Anfrage unserer Zeitung am Donnerstagvormittag hatte die Wobcom lediglich mitgeteilt, es werde mit Hochdruck nach der Ursache gesucht. Kurios: Auf der Homepage der Wobcom war bis 10 Uhr zu lesen: „Aktuell sind uns keine Störungen bekannt.“ Bis zum Nachmittag lag keine offizielle Stellungnahme der Wobcom vor, telefonisch war der regionale Wolfsburger Internetdienstleister auch so gut wie nicht erreichbar.

Dies rief bei zahlreichen Kunden und Lesern deutliche Kritik an der Informationspolitik hervor. So fragte ein Wolfsburger: „Wieso gibt es von der Wobcom in Zeiten eines Großausfalls in der ganzen Stadt keine vernünftige Krisenkommunikation? Es gibt keinen Post in Social Media, keinen weiterführenden Hinweis und nur einen dünnen Hinweis auf einer Statusseite, welchen man erst nach mehreren Klicks findet. Dazu keine Information, was die Störung verursacht hat oder wie lange diese voraussichtlich anhält. Dies ist im Jahre 2023 kein Standard mehr in der Unternehmenskommunikation.“

Die Wobcom prognostiziert, dass alle Dienste am Freitag für alle Kundinnen und Kunden ohne Einschränkungen wieder nutzbar sein werden.
Stellungnahme der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke AG

Unternehmenssprecherin Petra Buerke hatte am Vormittag angekündigt, dass sich die Stadtwerke und deren 100-prozentige Tochter Wobcom um 11 Uhr zu einer Krisensitzung zusammensetzen würden. Danach sollte es Informationen geben, wo im Stadtgebiet es überall Ausfälle gab, seit wann, und wie lange die Netzausfälle voraussichtlich andauern würden. Diese Information kam dann gegen 16 Uhr.

Betroffene Wobcom-Kunden meldeten sich in der Redaktion

Seit dem Morgen meldeten sich immer mehr Betroffene in der Redaktion, unter anderem Geschäftsleute aus der Wolfsburger Innenstadt und aus Fallersleben. Dort trat die Störung offenbar schon kurz nach 8 Uhr auf. Anrufer bekamen ein Besetztzeichen. Die Fritzbox mancher Nutzer meldete Probleme mit der Authentifizierung. Offenbar war es dem Gerät nicht möglich, sich trotz aktiver DSL-Leitung bei der Wobcom anzumelden und eine IP-Adresse zu beziehen.

Ähnliches meldeten Wobcom-Kunden auch aus Detmerode. Seltsam: Eine Kundin dort checkte nach einem Hinweis ihren Anschluss, konnte aber raustelefonieren – bekam jedoch wenig später ein Besetztzeichen, als sie versuchte, per Handy auf ihrem Festnetz-Anschluss anzurufen.

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Größere Störungen des Wobcom-Netzes auch den vergangenen Jahren

Es ist keine Seltenheit, dass es Probleme mit dem Wobcom-Netz gibt. Zuletzt war es im März 2023 zu einem Internet-Ausfall in mehreren Stadtteilen Wolfsburgs aufgrund eines Kabelschadens gekommen. Hunderte Kundinnen und Kunden hatten stundenlang keine Internetverbindung. Betroffen waren damals rund 700 Glasfaser-Anschlüsse in den Stadtteilen Steimker Gärten, Hellwinkel und Vogelsang. Grund für die Störung: Bei Erdarbeiten im Rahmen von Bauarbeiten in der Dieselstraße durch ein externes Bauunternehmen war ein Glasfaserkabel beschädigt worden. In 2019 hatte die Wobcom eine regelrechte Pannenserie zu verzeichen. Es war gleich zu fünf größeren Ausfällen von Internet und Telefon gekommen.