Wolfsburg. Bei Mäharbeiten wurden im Allersee Algen entdeckt. Das Ergebnis der Proben stehe aber noch aus, heißt es aus dem Rathaus.

Eine Hiobsbotschaft gab die Stadt am Donnerstagmittag per Social Media bekannt: Im Allersee gibt es möglicherweise eine gesundheitsschädliche Alge. Es könnte um die Blaualge gehen. Sie sei bei Mäharbeiten entdeckt worden, heißt es. Es seien Proben gezogen worden, deren Ergebnis aber noch ausstehe. Anfang kommender Woche wisse man mehr.

In diesen Tagen ist wieder das Mähboot im Einsatz, um den See von Unterwasserpflanzen so gut es geht zu befreien. Dabei seien jetzt die Algen, erkennbar laut Stadt an einer roten Verfärbung, entdeckt worden. Die Unterwasserpflanzen sind fürs Schwimmen und auch den Wassersport wie Rudern, SUP und Drachenboot hinderlich, weil sich Ruderblätter und Finnen verfangen können. Deshalb, und nicht zuletzt, um Schwimmen und Baden so angenehm zu gestalten wie möglich, wird der See mehrmals im Jahr gemäht. Dabei wurde jetzt die rötliche Verfärbung entdeckt und Proben genommen.

Jeglicher Wasserkontakt sollte vermieden werden, sagt die Stadt

Die Stadt gibt vorsorglich, wie im Rathaus unterstrichen wird, die folgenden „Empfehlungen“ an die Allerseenutzer, Badegäste und Hundebesitzer heraus: Wasserkontakt bei rötlicher Verfärbung vermeiden. Auch in nicht verfärbten Bereichen sollen Aufenthalte im Wasser und auch das Angeln vermieden werden. Hunde sollten auch nicht ins Wasser gelassen werden. Am Donnerstagnachmittag wurden in den Schaukästen am See Warnschilder angebracht.

Mit Schildern warnt die Stadt aktuell vor baden, angeln, schwimmen im Allersee. Hunde sollten auch nicht ins Wasser.
Mit Schildern warnt die Stadt aktuell vor baden, angeln, schwimmen im Allersee. Hunde sollten auch nicht ins Wasser. © regios24 | Helge Landmann

Die Verfärbungen wurden außerhalb des Badestrandes entdeckt

Mit dem Ergebnis der Proben wird Anfang kommender Woche gerechnet. Im Laufe des Donnerstags hat die Stadt die Kurzmeldung, die sie zunächst bei Instagram gepostet hatte, durch Aussagen vom städtischen Gesundheitsamt ergänzt. In einer Stellungnahme des Gesundheitsamtes heißt es: „Bei Mäharbeiten im Allersee wurden aktuell rötliche Verfärbungen des Wassers festgestellt. Dies könnte ein Hinweis auf eine Blaualgenart sein, die bei Körperkontakt schädlich wirken kann. Die Beobachtung wurde außerhalb der ausgewiesenen Badebereiche des Allersees gemacht. Ob sich die Alge im Verlauf Richtung Badestrand weiterbewegen wird, kann aktuell nicht abgeschätzt werden. Da es sich beim Allersee um ein EU-Badegewässer handelt, muss bereits beim Verdacht auf Vorhandensein dieser Blaualgenart eine Warnung vor Aufenthalt im Wasser, Angeln und Verzehr der gefangenen Fische ausgesprochen werden. Auch Hunde sollten nicht in den Allersee gehen.“

Das Gesundheitsamt habe nach der Entdeckung umgehend Wasserproben entnommen, die zurzeit im Niedersächsischen Landesgesundheitsamt überprüft werden. Mit den Laborergebnissen ist allerdings erst in der kommenden Woche zu rechnen. Eine Luftaufnahme, die vom Aller-Ohre-Ise-Verband gemacht wurde, zeigt die Verfärbungen deutlich.

Am 9. Juli sollte eigentlich der Triathlon am Allersee über die Bühne gehen

Während des Tages setzten sich, als die womöglich gesundheitsgefährdenden Algen im Allersee bekannt wurden, unmittelbar Stadt und VfL Wolfsburg zusammen. In gut einer Woche soll nach drei ausgefallenen Jahren der Volkstriathlon wieder über die Bühne gehen. Der bekanntermaßen mit der Schwimmdisiziplin startet. Es werde in jedem Fall am 9. Juli das Sportevent am Allersee geben, lautet nach WN-Informationen die Marschroute. Dann allerdings als Duathlon, immer vorausgesetzt, dass die Beprobung des Sees Gewissheit über eine gesundheitsschädliche Algenart bringt. Die erste Disziplin ins Freibad zu verlegen, dürfte schwer machbar sein. Dazu müsste der öffentliche Schwimmbetrieb gesperrt und mindestens die Radstrecke neu verlegt werden. Mit zwei Wechselzonen und einem Shuttle-Service zur Laufstrecke am Allersee zu agieren, wäre allerdings aufwändig. Stadt und VfL sind sich dem Vernehmen nach einig, dass das Event in jedem Fall am Allersee stattfinden soll.

Immer wieder müssen Gewässer gesperrt oder Warnungen ausgesprochen werden

Noch einmal zum Allersee. Immer wieder kommt es vor, dass Gewässer wegen des Auftretens von gesundheitlich gefährdenden Algen gesperrt werden. Oder zumindest Warnungen ausgesprochen werden. Im Allersee kommt hinzu, dass es ein Gewässer ohne Zu- und Ablauf ist. Um welche Algenart es sich nun handelt, soll Anfang kommender Woche feststehen. Für das kommende Wochenende gelten daher die Hinweise des Gesundheitsamtes. In Schaukästen am Allersee-Ufer heißt es: Es wird vom Baden zur Zeit abgeraten.