Wolfsburg. Tausende Bahnpendler aus und nach Wolfsburg kommen ab April sehr viel schlechter mit dem Zug voran. Nun schaltet sich der Oberbürgermeister ein.

Oberbürgermeister Dennis Weilmann hat die Deutsche Bahn in einem Brief aufgerufen, auch während ihrer ab April stattfindenden Bauarbeiten zu Stoßzeiten Schnell- und Direktverbindungen nach Wolfsburg anzubieten und so Tausende Berufspendler zu entlasten.

Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann fordert während der Bahn-Bauarbeiten im Frühjahr und Sommer Direktverbindungen für Berufspendler.
Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann fordert während der Bahn-Bauarbeiten im Frühjahr und Sommer Direktverbindungen für Berufspendler. © regios24 | Sebastian Priebe

Der Weg nach Wolfsburg dürfe nicht zur Tortur werden, so Weilmann. „Ich bitte die Deutsche Bahn daher dringend, während dieser Arbeiten im Frühjahr und Sommer ein adäquates Verkehrsangebot von und nach Wolfsburg aufrecht zu erhalten. Gern können wir uns auch bei einem konstruktiven Gespräch in der Verwaltung dazu austauschen.“

Die Stadtverwaltung begründet Weilmanns Einsatz mit „drastischen Einschränkungen“ des Regional- und Fernverkehrs durch die kürzlich angekündigten Gleisarbeiten auf der ICE-Strecke zwischen Hannover und Berlin sowie die Bauarbeiten an der Weddeler Schleife. Hier steht zwischen Wolfsburg und Braunschweig im Sommer die nächste Sperrung an.

Wolfsburg – Berlin: Dreieinhalb Stunden

Nach Schätzung aus dem Wolfsburger Rathaus treffen die Baumaßnahmen der Deutschen Bahn knapp 1500 Pendler und Pendlerinnen aus Berlin, die zu einem großen Teil mit der Bahn anreisten, knapp 8600 Einpendelnde aus Sachsen-Anhalt, 4000 Pendler aus Hannover sowie weitere Berufspendler aus Braunschweig und dem Landkreis Peine.

Im ersten Abschnitt der Bauarbeiten an der ICE-Strecke werden zahlreiche Berufspendler aus Berlin für den Nachhauseweg wesentlich länger brauchen als gewohnt. Weil vom 1. April bis 5. Mai keine Fernzüge nach Berlin in Wolfsburg halten, müssen die Pendler – wie andere Fahrgäste – in dieser Zeit über Braunschweig und Magdeburg fahren oder auf Regionalzüge ausweichen. Bis zu dreieinhalb Stunden dauert die einfache Fahrt. Im zweiten Bauabschnitt vom 6. Mai bis 1. Juli werden dann die Züge aus Berlin in Fahrtrichtung Hannover an Wolfsburg vorbei umgeleitet.

Flugreisende kommen schlechter zu Flughäfen

„Auch die Einfallstrecken von Süden über Braunschweig beziehungsweise Hannover sind von längeren Fahrzeiten betroffen“, stellt die Stadt Wolfsburg fest. Neben den Pendlern hätten Flugreisende Probleme, zu den Flughäfen in Hannover und Berlin zu gelangen. „Und müssen aufs Auto umsteigen – obwohl die Anreise mit der Bahn meist schneller, komfortabler und klimafreundlicher wäre“, heißt es aus dem Rathaus.

Die Deutsche Bahn hat den betroffenen FernverkehrspendlernEntschädigungen angeboten. Die Bahnfahrer können ihre Tickets für kurze und längere Zeiträume abgeben oder einen pauschalen Rabatt in Anspruch nehmen.

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