Wolfsburg. Der Blitzeranhänger stand am Wochenende an der L294. „Hildegard“ ist komplett zerstört, der Schaden beträgt 150.000 Euro, erklärt die Polizei.

Das mobile Blitzeranhänger-Pärchen der Stadt Wolfsburg, getauft auf die Namen „Herbert“ und „Hildegard“, wurde seit ihrer Anschaffung 2018 beziehungsweise 2020 immer wieder Opfer von Vandalismus. Seit Samstag ist „Herbert“ nun Witwer. Unbekannte sprengten den zweiten „Enforcement Trailer“, so die Hersteller-Bezeichnung.

Samstag um 23 Uhr kam es zur Explosion

„Hildegard“ war vom städtischen Ordnungsdienst an der Landstraße zwischen den Ortschaften Hattorf und Mörse, direkt an der Zufahrt zum Detmeroder Teich und den dort befindlichen Kleingärten, abgestellt worden. Dort sollte der Blitzer über das Wochenende selbstständig das Tempo der Verkehrsteilnehmer messen.

Zum Schutz ist ein internes Alarmsystem mit GPS-Überwachung und Löschsystem verbaut. Der Anhänger sendete Samstag um 23 Uhr Alarm aufs Handy eines zuständigen Mitarbeiters des Ordnungsdienstes. Ungeklärt ist, ob er davon keine Kenntnis erlangte. Jedenfalls schaute er erst am Sonntagmorgen nach „Hildegard“.

Polizei-Spurenexperte suchen nach Hinweisen

Die unbekannten Täter hatten in der Nacht das Metallgehäuse des Containers zerstört und einen Sprengstoff eingeleitet. Bei der Detonation flog die Frontscheibe aus der Verankerung und die Blitzeinheit wurde zerstört.

Der Sprecher der Polizei Wolfsburg, Thomas Figge, erklärte auf Nachfrage unserer Zeitung: „Der Anhänger wird von unserem Fachkommissariat Forensik genau untersucht. Die Kollegen suchen nach Fingerabdrücken und versuchen die Art des Sprengmittels zu ermitteln.“ Falls es Ziel der Unbekannten war, mit der Explosion mögliche Blitzerbilder zu vernichten, so wird aktuell von der Polizei auch geprüft, ob Fotos von Temposündern und Messdaten noch verwertbar sind.

Reparatur zwecklos – Anhänger kostete neu 150.000 Euro

Weil die Reparatur wohl zwecklos erscheint, beträgt der Schaden 150.000 Euro. So hoch waren die Anschaffungskosten – nicht eingerechnet sind die entgangenen Bußgelder für die Stadt.

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Die hatte im vergangenen Jahr insgesamt 66.515 Geschwindigkeitsverstöße verzeichnet, daraus folgten 10.240 Bußgeldverstöße, 343 Fahrverbote sowie Verwarnungs- und Bußgeldeinnahmen in Höhe von 3,01 Millionen Euro. Doch es geht nicht nur Geld, am Ende zählt viel mehr, was „Herbert“ und „Hildegard“ mit ihrem Einsatz zur Verkehrssicherheit in der VW-Hauptstadt beigetragen haben.

Wolfsburgs Polizei hofft darauf, dass Autofahrern am Samstagabend verdächtige Personen aufgefallen sind, die sich am oder in unmittelbarere Nähe zum Anhänger zu schaffen gemacht haben. Hinweise nimmt die Polizeiwache in der Heßlinger Straße unter der Rufnummer (05361) 46460 entgegen.