Wolfsburg. Weil die geplante Trinity-Fabrik wohl nicht bei Warmenau gebaut wird, wollen die Aktivisten ihren Fokus jetzt aufs Stammwerk legen. Was sie fordern.

Gut zwei Monate lang haben Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe „Stop Trinity“ eine Dauer-Mahnwache auf dem Trinity-Gelände bei Warmenau in Wolfsburg abgehalten, um gegen den geplanten Werksneubau für das E-Auto zu demonstrieren. Mitte November deutete der neue VW-Konzernchef Oliver Blume das Aus für die Fabrik an. Statt auf dem Acker nördlich von Wolfsburg soll die Elektro-Limousine im VW-Stammwerk gebaut werden.

Ein Teilerfolg für „Stop Trinity“, die Freude war bei den Aktivisten groß. Das Protestcamp auf dem Acker nördlich von Warmenau haben die Aktivisten mittlerweile abgebaut. Das gaben sie am Sonntag in einer Pressemitteilung bekannt. Sie kündigen allerdings an: Ihre Aktivitäten gehen weiter. „Dass die Trinity-Fabrik nicht gebaut wird, ist erst der Anfang. Diese Chance gilt es zu nutzen und nun mal wirklich die Frage eines richtigen Umbaus des Stammwerks zu stellen“, sagt Alex, einer der Aktivisten beim Protestcamp.

Stop-Trinity-Gruppe fordert: „Richtiger“ Umbau von Volkswagen

Dafür wollen sich die Stop-Trinity-Aktivisten laut Mitteilung unabhängig von der Konzernleitung mit Beschäftigten zusammensetzen und tragfähige Zukunftspläne für Volkswagen entwickeln. „Diese Zeit wollen wir uns jetzt nehmen und intensiv an einem sozial und ökologisch zukunftsfähigen Umbau von Volkswagen arbeiten. Dafür braucht es eine aktive Zusammenarbeit von Beschäftigten, Aktivisten, aktiven und interessierten Stadtbewohnern“, lässt Maya aus dem Amsel44-Projekthaus der Aktivisten im Wolfsburger Amselweg 44 verlauten.

Sie ergänzt: „Was es nicht braucht, sind profitgetriebene Manager. Die haben noch keinen Arbeitsplatz gerettet und keinen Fleck Natur bewahrt, solange es keinen Profit abwirft. Wenn wir VW zu einem gemeinwohl- und zukunftsorientierten Verkehrswende-Unternehmen umbauen wollen, dann müssen wir im Zuge dessen das Management entmachten und Entscheidungen künftig selber treffen und umsetzen. Anders wird es nicht gehen.“

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Stop-Trinity-Aktivisten hinterlassen Transparent in Wolfsburg

Als eine Art Abschiedsgruß haben die Aktivisten der Gruppe „Stop Trinity“ auf dem Acker bei Warmenau ein Transparent hinterlassen. Dort sind ihre vier Hauptziele aufgelistet.
Als eine Art Abschiedsgruß haben die Aktivisten der Gruppe „Stop Trinity“ auf dem Acker bei Warmenau ein Transparent hinterlassen. Dort sind ihre vier Hauptziele aufgelistet. © Stop Trinity

Auf dem Acker in Warmenau hat das Bündnis „Stop Trinity“ nach dem Rückzug noch ein Transparent in einem Baum hängen gelassen – quasi als Abschiedsgruß, wie sie schreiben. Ihre vier Hauptziele sind darauf zu lesen: „Keine neue Autofabrik“, „VW umbauen“, „Keine A 39“ und „Verkehrswende in Wolfsburg“. Das Ziel „Keine neue Autofabrik“ sei abgehakt.

Für alle Bestrebungen, die Ackerfläche bei Warmenau als Ackerland zu bewahren, versprechen die Aktivisten ihre volle Solidarität und Unterstützung. „Denn jeder Quadratmeter unversiegelter Boden ist heutzutage unglaublich wertvoll“, sagt Anna vom Protestcamp.