Wolfsburg. Ein toter Hund, eine verletzte Seniorin unter Schock. Vor einem Supermarkt in Wolfsburg kam es zu einem schlimmen Vorfall mit einem Kampfhund.

Die Nachricht erreichte die Redaktion am Donnerstag per Facebook: Eine Wolfsburgerin berichtete, dass sich am Vorabend vor dem Penny-Markt im Anemonenweg zwei Hunde losgerissen und einen anderen Hundtotgebissen hätten.

Polizeisprecher Thomas Figge bestätigt, dass am Mittwochabend gegen 18 Uhr der Notruf einging. Als die Polizei am Supermarkt eintraf, lag das tote Tier in einer Blutlache. Unter besorgten Anwohnern kursieren Fotos. Der Hund sei regelrecht zerfetzt worden, sagt die Wolfsburgerin, die sich bei den WN meldete.

Die Besitzerin der Kampfhunde – im Lagebericht ist von zwei Pitbulls die Rede, die Informantin hält einen von ihnen für einen Dogo Argentino – wartete vor dem Penny-Markt auf die Polizei. Die Tiere hatte sie allerdings schon nach Hause gebracht. Angeblich, um die Situation zu beruhigen. Einen Sachkundenachweis oder Hundeführerschein konnte die Frau laut Polizei nicht vorlegen.

Beißattacke vor Supermarkt: Angreifer soll Hund regelrecht zerfleischt haben

Nach bisherigen Erkenntnissen hatten sich nicht beide, sondern einer der vor dem Supermarkt angeleinten Hunde losgerissen. Er ging auf den in der Nähe angebundenen Mischling der Seniorin los, bis der starb. Als die 74-Jährige aus dem Supermarkt kam, soll der angriffslustige Hund auch sie umgerissen haben. Die Frau zog sich dabei zum Glück nur eine leichte Verletzung am Kinn zu.

Sie erlitt allerdings durch den Vorfall einen solchen Schock, dass die Polizei sie nicht befragen konnte. Am Ende trug die Seniorin ihren toten Begleiter in einer von einem Penny-Mitarbeiter organisierten Bananenkiste nach Hause.

Am Hellwinkel sammeln die Leute jetzt Unterschriften. Sie wollen, dass die Hunde schnell aus dem Verkehr gezogen werden. Die Frau, die sich bei den WN meldete, geht mit ihrer kleinen Tochter nicht mehr auf den Spielplatz. Auch beim Hundespaziergang ist ihr mulmig. „Wir leben hier wirklich in Angst und Schrecken“, erzählt sie. Die beiden Kampfhunde seien am Tag nach der Beißattacke schon wieder vor dem Penny angeleint gewesen.

Es gab schon früher Vorfälle mit Tieren der Kampfhundbesitzerin

Der Polizei war die Kampfhund-Besitzerin bereits bekannt. Es habe mehrfach Vorfälle mit Hunden gegeben, so Sprecher Thomas Figge. Die Polizei ermittele jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung. Aber auch das Ordnungsamt wurde informiert. Es ist für die Klärung der Frage zuständig, ob die Beschuldigte ihre Halterpflichten erfüllt hat und ob die beiden Hunde ordnungsgemäß gemeldet sind.

Die Stadt Wolfsburg bestätigte am Freitag, der Fall sei bekannt. Einzelheiten wollte die Pressestelle unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht nennen.

Mehr Nachrichten aus Wolfsburg