Wolfsburg. Seit 1. September ist Schluss mit dem Sprit-Steuervorteil an den Tankstellen. Die Preise an den Zapfsäulen stiegen sprunghaft. Das hatte Konsequenzen.

Andernorts war’s schon vor Tagen so weit: Kaum nahte das Ende des dreimonatigen Tankrabatts, stiegen prompt die Kraftstoffpreise. An Wolfsburgs Tankstellen kam der Preisschock am Donnerstagmorgen: Über Nacht waren die Preise für einen Liter Diesel oder Super plötzlich um teils mehr als 20 Cent in die Höhe geschossen.

War es bis Mittwoch an etlichen Tankstellen im Stadtgebiet noch möglich, den Liter Diesel für deutlich unter 2 Euro zu tanken, so stand am Donnerstag gnadenlos die 2 vor dem Komma. Auch der Literpreis für Super und Super E10 hatte wieder die 2-Euro-Schwelle durchbrochen.

Zum VW-Schichtwechsel lagen Kraftstoffpreise deutlich über 2 Euro

Zum Schichtwechsel zur späten Mittagszeit beispielsweise wurden an der Esso-Tankstelle am Berliner Ring 2,12 Euro für Diesel aufgerufen, 2,04 Euro waren es für Super E10 und 2,10 für Super. An der Aral-Tankstelle an der Heinrich-Nordhoff-Straße kostete Diesel ebenfalls 2,12 Euro; für Super E10 wurden 2,07 Euro und für Super sogar 2,13 Euro fällig.

Am frühen Donnerstagabend beruhigten sich die Preise wieder etwas: Diesel war an etlichen Wolfsburger Tankstellen für 2,04 oder 2,05 Euro zu haben. Bei Super E10 fiel der Preis an vielen Zapfsäulen wieder unter die 2-Euro-Marke und lag zwischen 1,90 und 1,96 Euro; für Super wurden meistens um die 2,01 Euro fällig.

Auch an der Aral-Tankstelle an der Heinrich-Nordhoff-Straße waren die Kraftstoffpreise kräftig angehoben worden. Entsprechend wenig Betrieb herrschte phasenweise.
Auch an der Aral-Tankstelle an der Heinrich-Nordhoff-Straße waren die Kraftstoffpreise kräftig angehoben worden. Entsprechend wenig Betrieb herrschte phasenweise. © regios24 | Helge Landmann

An etlichen Tankstellen war zeitweise fast nichts los

Die plötzlich hohen Spritpreise am Morgen und zur Mittagszeit hatten Konsequenzen: Trotz viel Verkehrs auf den Straßen herrschte an etlichen Tankstellen zeitweise fast gähnende Leere. Kein Wunder: Wer auf Nummer sicher gehen wollte, hatte am Wochenende oder Anfang der Woche noch vollgetankt bis Anschlag.

Massive Hamsterkäufe wie schon vorige Woche in anderen Städten waren in Wolfsburg allerdings nicht zu beobachten. Hierzulande war die Stimmung unter den Autofahrern bis zum Ende der Spritpreis-Bremse entspannt.

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Tankstellen haben noch niedrigversteuerten Kraftstoff in den Tanks

Der Tankrabatt, bei dem die Energiesteuer zusammen mit der anteiligen Mehrwertsteuer zum 1. Juni um 35 Cent pro Liter bei Benzin und um 17 Cent bei Diesel gesenkt wurde, ist zum 31. August ausgelaufen.

Nach Einschätzung des ADAC vor wenigen Tagen bedeutete das jedenfalls nicht automatisch, dass pünktlich zum 1. September die Spritpreise sprunghaft wieder steigen würden. Denn: „Die Tankstellen haben ein Interesse daran, noch im August niedrigversteuerten Kraftstoff in ihre Tanks zu füllen.“ Damit könnten sie sich über den 1. September hinaus mit niedrigen Preisen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen oder ihre Margen erhöhen“, hieß es vom Automobilclub.

So lässt sich bei den Spritpreisen sparen

Neben der Beobachtung der Kraftstoffpreise an den Tankstellen, beispielsweise über Apps wie www.clever-tanken.de, helfen vor allem altbekannte Spritspar-Tipps, die Tankkosten einzudämmen. Nachfolgende Tipps gibt der ADAC auf seiner Homepage:

• Optimieren Sie Ihre Fahrweise

• Fahren Sie vorausschauend

• Vermeiden Sie kurze Strecken

• Schalten Sie im Leerlauf den Motor aus

• Schalten Sie unnötige elektrische Verbraucher aus

• Reduzieren Sie die Ladung und damit das Gesamtgewicht

• Nutzen Sie Energiesparreifen

• Achten Sie auf den richtigen Reifenluftdruck

• Achten Sie auf regelmäßige Wartung

• Besuchen Sie ein Fahrtraining