Wolfsburg. Am Mittwoch riefen Betrüger, die sich als Polizisten ausgaben, bei mehreren Senioren im Wolfsburger Stadtgebiet an. In einem Fall hatten sie Erfolg.

Die Wolfsburger Polizei hat am Mittwoch, 3. August, mehrere Betrugsversuche durch falsche Polizisten registriert – in einem Fall hatten die Betrüger sogar Erfolg. Eine 78-jährige Wolfsburgerin bemerkte zu spät, dass sie Betrügern aufgesessen ist und verlor rund 60.000 Euro. In Fall eines 78 Jahre alten Wolfsburgers ist es einem aufmerksamen Bankmitarbeiter zu verdanken, dass der Betrugsversuch vereitelt werden konnte.

In beiden Fällen riefen Unbekannte am Mittwochvormittag zwischen 10.30 und 14 Uhr bei den Opfern an, gaben sich als Polizeibeamte aus und erklärten den Betroffenen, dass ihre Tochter Schuld an einem Verkehrsunfall habe, bei dem ein anderer Verkehrsteilnehmer getötet wurde. Damit die Tochter nicht ins Gefängnis müsse, sollte eine Kaution gezahlt werden. In beiden Fällen gingen die Opfer auf die Forderungen der falschen Polizeibeamten ein und organisierten das Geld.

Bankmitarbeiter verhindert Geldübergabe

Im ersten Fall wurde jedoch ein Bankmitarbeiter stutzig, als der 78-Jährige eine große fünfstellige Summe von seinem Konto abheben wollte. Er hinterfragte die Gründe und alarmierte die Polizei. Nur schwer ließ sich der Rentner davon überzeugen, dass er Betrügern auf den Leim gegangen war.

Im zweiten Fall suchte die Seniorin ihr Bargeld zusammen. Da dieses nicht ausreichte, stockte sie den geforderten Betrag von 60.000 Euro noch mit teurem Schmuck auf. Diesen sollte sie zusammen mit dem Bargeld in einem schwarzen Rucksack einem Kurier übergeben. Kurze Zeit später holte ein Mann den Rucksack ab. Der Unbekannte war 1,70 bis 1,80 Meter groß, hatte blonde Haare, trug ein türkisfarbenes Hemd, sowie ein Lederarmband.

Die Polizei sucht Zeugen, die den beschriebenen Mann am Mittwochvormittag im Bereich des Steimker Bergs bemerkt haben. Hinweise nimmt die Ermittlungsgruppe des 3. Fachkommissariats unter (05361) 46460 entgegen.

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Polizei warnt vor Betrugsmasche

Die Polizei warnt vor diesem Hintergrund erneut vor Betrug. Die Masche der Betrüger ist immer gleich: Sie spielen den Opfern vor, ein naher Angehöriger sei in eine Notlage geraten. Dazu lassen sie den angeblichen Angehörigen mit weinerlicher Stimme am Telefon den Kontakt aufnehmen, um anschließend das Gespräch durch eine angebliche Amtsperson weiterführen zu lassen. Die Opfer werden dadurch häufig in eine psychische Ausnahmesituation versetzt.

„Beenden sie solche Telefonate und nehmen sie mit den Betroffenen oder anderen Verwandten unverzüglich Kontakt auf“, rät Polizeisprecher Thomas Figge. „Können Sie diese nicht erreichen, rufen Sie sofort die Polizei an und schildern den Vorfall.“ Ermittlungsbehörden wie Polizei und Staatsanwaltschaft fordern keine Kautionen, heißt es weiter. Sie werden weder Schmuck noch Bargeld ohne Quittung als Pfand nehmen.