Wolfsburg. Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann rechnet im Winter mit leeren Gasspeichern. Seit Ende Juni ist eine Arbeitsgruppe im Einsatz.

„Eine dramatische Versorgungslage“ beim Gas erwartet Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann in der kalten Jahreszeit.

„Wir müssen ganz fest damit rechnen, dass es im Herbst einen deutlichen Engpass und im Winter leere Speicher geben wird“, sagte er am Dienstag vor dem Rat. Dieser traf sich am Dienstag im Congress-Park zu seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause.

Auf Anfrage der SPD erfuhren die Fraktionen, dass man im Rathaus aufgrund der Gaskrise unter anderem darüber nachdenkt, die Wassertemperatur in den Schwimmbädern und die Temperatur in den Sporthallen herunterzufahren. Derzeit prüften verschiedene Geschäftsbereiche in Abstimmung mit dem Energieversorger LSW, der städtischen Wohnungsgesellschaft Neuland und der VW Kraftwerk GmbH zahlreiche Einsparungsvorschläge des Deutschen Städtetages auf Realisierungsmöglichkeiten, erklärte der OB. Die Arbeitsgruppe sei am 24. Juni ins Leben gerufen worden.

SPD stellt Anfrage zur Gasversorgung in Wolfsburg

Die Ratsfrau Immacolata Glosemeyer hatte im Namen der Gruppe SPD/Zimmermann angefragt, welche Maßnahmen die Stadtverwaltung ergreifen wird, um Gas und Strom einzusparen, und ob eine koordinierende Task Force in Planung ist. Ihre Gruppe wollte zudem wissen, wie städtische Einrichtungen und Tochterunternehmen einbezogen werden, und ob die Stadtverwaltung sich bereits mit Großverbrauchern und mittelständischen Unternehmen austauscht, um Energieengpässe, den Umgang hiermit und den Einfluss von Versorgungsproblemen auf Stadt und Bevölkerung zu beraten.

Weilmann sieht durch die zu erwartende Gasknappheit Arbeitsplätze gefährdet. Die schlechte Versorgungslage werde erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, sagte er. Der OB hofft angesichts exorbitanter Preissteigerungen auf einen Rettungsschirm für kommunale Stadtwerke. „Ich wünsche mir ein einheitliches geschlossenes Vorgehen von Bund, Land, Kommunen“, sagte er.

In Wolfsburgs Bädern und Sporthallen könnte es kälter werden

Glosemeyer erkundigte sich in einer Nachfrage, ob es in der Wolfsburger Gas-Task-Force auch eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geben werde. Bastian Zimmermann (Die Linke) befürchtet Energiesperren für Haushalte, die nicht in der Lage sind, die Preissteigerungen zu tragen. Er wollte in der Ratssitzung wissen, ob Weilmann sich seiner sozialpolitischen Verantwortung bewusst sei.

Der Oberbürgermeister entgegnete, ihm liege die Bürgerbeteiligung am Herzen: Er führe viele Gespräche mit Bürgern. Zu Unterstützungsmöglichkeiten für Haushalte, etwa durch Sozialleistungen, seien Pressemitteilungen verschickt worden. „Das ist bei uns ganzheitlich in guten Händen“, versicherte Weilmann.

Das könnte Sie auch interessieren