Wolfsburg. Nach dem Fernwärme-Preisschock trommelt die Stadt Wolfsburg soziale Akteure zusammen. Für ärmere Wolfsburger hat sie schon jetzt einen Tipp.

Nach der Ankündigung des Wolfsburger Energieversorgers LSW, den Fernwärme-Preis um 70 Prozent zu erhöhen, haben Wolfsburger SPD-Abgeordnete Hilfen für ärmere Wolfsburger gefordert. Die Stadt Wolfsburg reagierte am Mittwoch. Sie hat einen Runden Tisch einberufen.

„Besonders die Mitbürgerinnen und Mitbürger mit einem geringenEinkommen dürfen in dieser schwierigen Situation nicht allein gelassen werden“, erklärte die Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer in einem am Dienstagnachmittag versandten Statement. Sie forderte, eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, um eine gemeinsame Strategie für unter den Energiepreisen leidende Bürger, aber auch für städtische Einrichtungen wie das Badeland oder Kitas zu finden.

Der Bundestagsabgeordnete Falko Mohrs regte ebenfalls eine „Energiesparkonferenz“ an, die über Unterstützung für Unternehmen und Privathaushalte berät. „Heizen darf kein Luxusgut werden!“, schrieb er.

Fernwärme-Preisschock: Stadt Wolfsburg beruft Runden Tisch ein

Am Mittwoch gab die Stadt Wolfsburg bekannt, dass die Sozialverwaltung kurzfristig einen Runden Tisch zu Energie- und Heizkosten einberufen habe. Eingeladen seien unter anderem das Jobcenter, das Sozialamt, die LSW, die IG Metall und Schuldnerberatungen. „Ziel der Sitzung ist, gemeinsam zu klären, wie vor allem einkommensschwache Haushalte unterstützt und Energieschulden vermieden werden können“, hieß es aus dem Rathaus.

„Die angekündigten Steigerungen bei der Fernwärme, also der Heizungsart gerade in ganz vielen Wolfsburger Mietwohnungen, bedeuten für viele Familien und Alleinstehende deutlich höhere monatliche Kosten“, stellt Sozialdezernentin Monika Müller fest. Sie weist darauf hin, dass viele Wolfsburger diese Kosten nicht selbst tragen müssen.

Erst gegen Stromsperren, jetzt wegen Heizkosten

„Bei allen Kundinnen und Kunden des Jobcenters, aber auch bei Beziehenden vieler anderer Sozialleistungen wie Grundsicherung im Alter oder Hilfe zum Lebensunterhalt werden diese Kosten übernommen“, so Müller. Sie rät darum allen Wolfsburgerinnen und Wolfsburgern mit geringen Einkommen oder kleinen Renten zu prüfen, ob sie aufgrund der steigenden Heizkosten ergänzend Sozialleistungen wie Wohngeld oder Grundsicherung beantragen können. Das ist zum Beispiel mit einem Online-Sozialhilferechner möglich.

Mit dem Runden Tisch solle deutlich gemacht werden, dass die sozialen Akteure gemeinsam nach Wegen suchten, um Energiearmut vorzubeugen, erläutert die Stadträtin. In den vergangenen Jahren habe der Runde Tisch viele Stromsperren verhindern können. „Nun gilt es, vor allem Heizkosten in den Blick zu nehmen“, so Müller.

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