Wolfsburg. Das Netz bringt einer Preiserhöhung für das Wolfsburger Badeland wenig Verständnis entgegen. Anders äußern sich Sportpolitiker und die DLRG.

Der Stadt Wolfsburg geht das Geld aus. Sie will deshalb ihre Zuschüsse an das Badeland zurückfahren und die Eintrittspreise anheben. Während User im Netz die Preiserhöhung kritisieren, äußern Sportpolitiker und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Verständnis.

Robin Scheil ist Vorsitzender des Wolfsburger Sportausschusses.
Robin Scheil ist Vorsitzender des Wolfsburger Sportausschusses. © CDU Wolfsburg

„Ich empfinde die Preise immer noch als vertretbar“, sagt Robin Scheil. Die Stadt Wolfsburg müsse ihren Haushalt konsolidieren, erklärt der Vorsitzende des Sportausschusses. „Dem muss man sich stellen und kann es nicht immer wieder wegschieben.“

Die von der Verwaltung vorgeschlagene Trennung zwischen Spaßbad und Sportbecken bezeichnet Scheil als tragfähiges Konstrukt, durch das der Kurzschwimmertarif für den Sportbereich bei 4,10 Euro und das Schwimmen damit bezahlbar bleibe. „Alles, was teurer wird, ist erstmal unschön und unpopulär. Aber wir müssen der Tatsache Rechnung tragen, dass unsere Bäder ein Zuschussgeschäft sind“, so der Christdemokrat. Diese Zuschüsse dürften nicht davonlaufen – etwa durch die steigenden Energiepreise.

Sportpolitiker von CDU und SPD stehen hinter Badeland-Preiserhöhung

Ingolf Viereck ist stellvertretender Sportausschuss-Vorsitzender.
Ingolf Viereck ist stellvertretender Sportausschuss-Vorsitzender. © SPD-Fraktion

Scheil äußert sich optimistisch, dass die anderen Gruppen und Fraktionen im Rat der neuen Entgeltordnung ebenfalls zustimmen. Im Falle der Sozialdemokraten dürfte er recht behalten. „Es ist ein ausgewogener Verwaltungsentwurf“, sagt der SPD-Ratsherr und stellvertretende Sportausschuss-Vorsitzende Ingolf Viereck.

Natürlich sei eine Preiserhöhung für das Spaßbad nicht attraktiv, so Viereck. Doch müsse man angesichts steigender Kosten Verständnis dafür haben. „Die Entwicklung insbesondere im Energiebereich hat dazu geführt, dass der Zuschussbedarf ständig steigt“, gibt er zu bedenken.

Energiepreise könnten den Zuschussbedarf des Badelandes hochtreiben

Durch die Trennung des Spaßbades vom Sportbad blieben die Preise für den Sportbereich stabil, argumentiert der Sozialdemokrat. „Wir wollen, dass Kinder frühzeitig und kostengünstig schwimmen lernen. Das ist gewährleistet.“ Und das Spaßbad werde nach Einführung der neuen Entgeltordnung im Preisvergleich mit ähnlichen Bädern immer noch im mittleren Bereich liegen.

Der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Wolfsburg, Kai-Uwe Kinzel, kennt die von der Verwaltung vorgeschlagene Entgeltordnung noch nicht im Detail. „Wir müssen gucken, wo es am Ende hingeht“, sagt er mit Blick auf die Bahn-Nutzungsgebühren für Vereine. Eventuell müsse die DLRG ihre Mitglieds- oder Kurs-Beiträge anpassen.

DLRG will, dass Kinder im Badeland günstig schwimmen lernen

Kai-Uwe Kinzel ist Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Wolfsburg.
Kai-Uwe Kinzel ist Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Wolfsburg. © regios24 | Anja Weber

Am Herzen liegt Kinzel vor allem, dass die Wolfsburger den Sportbereich des Badelandes möglichst günstig zum Schwimmen und Schwimmenlernen nutzen können. Die Erlebnisse im Spaßbereich seien für Kinder natürlich schön, sagt er. „Aber das ist nicht, wofür wir als DLRG stehen.“ Kinzels Ortsgruppe ist immer noch damit beschäftigt, die durch den Mangel an Wasserflächen und durch die Corona-Einschränkungen angeschwollenen Wartelisten für Schwimmkurse zu verkürzen.

Robin Scheil kündigte am Dienstag an, dass verschiedene Fraktionen in der Sportausschuss-Sitzung am Dienstag, 21. Juni, noch eine kleine Änderung der Verwaltungsvorlage beantragen wollen: Zusätzlich zur Familienkarte soll demnach eine günstigere Mini-Familienkarte für einzelne Erwachsene eingeführt werden, die mit ihren Kindern das Badeland besuchen.

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