Fallersleben. Eigentlich wollte VWI mit den Mietwohnungen im Nordring im Sommer anfangen. Nun hofft das Unternehmen, dass der Baustart noch 2022 erfolgen kann.
Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs mit Preissteigerungen und Lieferschwierigkeiten treffen nun auch ein seit Jahren geplantes wichtiges Neubauprojekt von Volkswagen Immobilien in Fallersleben: Beim Bauvorhaben im Nordring, wo 45 neue Mietwohnungen entstehen sollen, gibt es weitere Verzögerungen.
Dabei ist auf dem Grundstück längst alles vorbereitet: Schon Ende 2018/Anfang 2019 sind die drei maroden alten Wohnblöcke mit 30 Wohnungen abgerissen worden, die VW Immobilien im Gegensatz zu den Nachbarkomplexen als nicht mehr wirtschaftlich sanierbar eingestuft hatte. Und rechtzeitig vor dem Beginn der Brut- und Setzzeit waren die Bäume auf dem Gelände beseitigt worden.
VW Immobilien will in attraktiver Wohnlage nahe der Fallersleber Altstadt bauen
Daher hatten Anwohner und andere erwartet, dass bald Baustart ist für die neuen Wohnungen. Zumal die altstadtnahe Wohnlage attraktiv ist und bezahlbarer Wohnraum Mangelware ist. VWI hatte in der Vergangenheit stets darauf geachtet, dass die Neubauten im Nordring zu moderaten Quadratmeterpreisen vermietet werden sollen. Weshalb auch wiederholt umgeplant worden war, um die Baukosten im Rahmen zu halten. Unter 10 Euro soll der Quadratmeter vermietet werden.
Nun aber wird sich der Baubeginn noch einmal verzögern: „Aktuell können wir noch nicht sagen, wann es baulich am Nordring tatsächlich losgeht. Nachdem wir im Frühjahr auf dem Grundstück Bäume gefällt und
Nisthilfen eingerichtet haben, hatten wir den Baustart für den Sommer geplant“, berichtete Tanja Rueß von der VWI-Kommunikation auf Anfrage unserer Zeitung.
Ukraine-Krieg sorgt für erneute Verzögerungen beim Bauprojekt
„Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Baubranche (Preissteigerungen/Lieferschwierigkeiten) treffen auch uns, so dass sich das Projekt leider verzögern wird“, erläuterte die Pressereferentin die Gründe für die erneute Verschiebung. „Unsere Projektleiter erwarten aber, dass wir noch in diesem Jahr nach Erhalt der Baugenehmigung beginnen können.“ Was also bedeutet, dass auch der bereits im August 2021 eingereichte Bauantrag noch nicht genehmigt ist.
Jedenfalls hat sich an der Planung, die VWI bereits Anfang 2021 vorgestellt hatte, nichts geändert: In Modulbauweise sollen drei mehrgeschossige Gebäude mit 45 barrierearmen Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern entstehen.
Mietwohnungen sollen KfW-40-Plus-Standard erreichen und Mieterstrom-Modell bieten
Errichten will VW Immobilien die Wohnungen erstmals nach dem ambitionierten KfW-40-Plus-Standard. „Der Energiebedarf – und damit auch die Energiekosten – sind um 60 Prozent geringer als bei einem
konventionellen Neubau“, erläutert das Immobilienunternehmen auf seiner Homepage zu dem Projekt. Was auch deutlich weniger CO2-Emissionen bedeutet.
Geplant ist zudem ein Mieterstrom-Modell: Die Dachflächen sollen an einen darauf spezialisierten Betreiber verpachtet werden, der dort Photovoltaik-Anlagen installiert. „Unsere Mieter sollen den selbstproduzierten Ökostrom dann über den Betreiber beziehen können“, hatte VWI-Sprecher Tobias Fruh bereits früher angekündigt.
Lademöglichkeiten für Elektroautos auf den Parkplätzen
VW Immobilien plant im Nordring auch zahlreiche Lademöglichkeiten für Elektroautos: Jeder Stellplatz soll eine Lademöglichkeit erhalten, ausgestattet mit einer 230-Volt-Säule, die auf Wunsch der Mieter auch mit einer Wallbox nachgerüstet werden kann.
Ursprünglich hatte das Wohnungsunternehmen einmal geplant, 2019 mit den Neubauten zu beginnen. Doch noch im selben Jahr entschied VWI wegen der bereits damals stark steigenden Baukosten und des
Mangels an bezahlbarem Wohnraum, eine kostengünstigere Bauweise zu wählen. Daher wurde umgeplant, so dass die Wohnblocks nun als Modulbauten entstehen sollen.
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Drei Neubauten als Abschluss der Quartiersentwicklung im Fallersleber Nordring
Die drei neuen Mehrfamilienhäuser sollen den Abschluss der Quartiersentwicklung im Fallersleber Nordring bilden: Dort hatte VW Immobilien von 2016 bis 2018 insgesamt 72 Wohnungen modernisiert und die Gesamtwohnfläche von 3980 auf 4430 Quadratmeter erweitert. Damals investierte das Unternehmen bereits 7,9 Millionen Euro in das Quartier aus den 50er Jahren.