Fallersleben. Die dringend nötige neue Fahrzeughalle soll trotz Platznot mitten in der Fallersleber Altstadt entstehen. Das hat Auswirkungen auf die Parksituation.

Lange hat es gedauert, bis die Stadtverwaltung mit konkreten Vorschlägen zur Erweiterung und Neuordnung der Gebäude kam, die die Freiwillige Feuerwehr am Hofekamp benötigt. Dafür hat es die Stadt nun brandeilig: Bis Jahresende soll ein Planungsbeschluss her – unter Beteiligung der Fallersleber Feuerwehr. Und auch die Standort-Frage ist für die Stadt klar.

Im Ortsrat am Donnerstagabend in der Aula des Schulzentrums stellte Hochbau-Geschäftsbereichsleiter Dr. Christian Brinsa zunächst nämlich anhand von Untersuchungen dar, warum die Schwerpunktfeuerwehr in der Altstadt bleiben muss. Obwohl es aus Platzgründen einfacher wäre, im Süden von Fallersleben alles neu zu bauen. „Die Ausrückzeiten wären an einem neuen Standort deutlich schlechter. Die Feuerwehr muss am alten Standort bleiben, um den Leuten rechtzeitig zu helfen“, konstatierte Brinsa.

Feuerwehrunfallkasse sorgte mit massiven Beanstandungen für Neubaupläne

Für die Verwaltung ebenfalls schon klar ist, wo die neue Fahrzeughalle hin soll. Die alte Halle genügt unter anderem nicht mehr den größenmäßigen Anforderungen. Zudem hatte die Feuerwehrunfallkasse – sie hatte durch ihre massiven Beanstandungen überhaupt erst deutlich gemacht, dass bei der Fallersleber Wehr räumlich einiges im Argen liegt – bemängelt, dass sich auf dem Feuerwehrhof und davor Fahrzeuge kreuzen: Wenn die Aktiven zum Feuerwehrhaus fahren und die ersten schon zum Einsatz ausrücken, wird’s eng.

Weil auch das nicht so sein darf, soll der dreigeschossige Teil-Neubau mit Satteldach auf dem Parkplatz links neben der Feuerwehr entstehen. Von dort können die Brandschützer dann wie gehabt über die Hoffmannstraße ausrücken. Für die Aktiven, die im Einsatzfall zum Feuerwehrhaus eilen, soll von der Kreuzung Hofekamp/Hinterm Hagen/Herzogin-Clara-Straße her eine Zufahrt von Osten zum Feuerwehrhof gebaut werden.

In Fallersleber Altstadt entfallen 25 Parkplätze auf Feuerwehr-Parkplatz

Ein großes Problem: „Durch den Erweiterungsbau entfallen 25 Parkplätze“, räumte der Hochbau-Chef ein. Daher wurden vier Optionen geprüft: Zwei Tiefgaragen-Ansätze will die Stadt unter anderem aus Kosten- und Grundwasser-Gründen nicht weiter verfolgen. Weiter geprüft werden sollen dagegen die Varianten, ebenerdige Stellplätze in der Nähe der Feuerwehr zu schaffen – allerdings wohl nur ein Dutzend – und den Parkplatz an der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße zur Mobilitätsstation mit Parkdeck auszubauen.

Spannend ist der Zeitrahmen, den Brinsa skizzierte: Bis Jahresende soll der Planungsbeschluss gefasst werden, 2025 der Beschluss zum Bau, 2029 soll der Hallen-Neubau fertig werden, und erst 2030 sollen Sanierung und Umbau des kleinen Feuerwehrhauses starten – das schon seit rund vier Jahren eingerüstet ist.

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Arbeitsgruppe mit Freiwilliger Feuerwehr, Ortsrat, Berufsfeuerwehr und Bauverwaltung

Zur Vorbereitung des Planungsbeschlusses soll eine Arbeitsgruppe aus Freiwilliger Feuerwehr, Ortsrat, Berufsfeuerwehr und Bauverwaltung einberufen werden. Allerdings erst, nachdem die Freiwilligen kritisiert hatten, dass sie trotz ihrer Expertise bisher nicht mitreden sollten bei dem anspruchsvollen Projekt.

„Wir hatten moniert, dass die Freiwillige Feuerwehr bisher gar nicht einbezogen worden war. Daher freuen wir uns nun, dass wir mitarbeiten dürfen“, sagte Stadtbrandmeister Jörg Deuter, der zusammen mit Ortsbrandmeister Jens Heyder in den Ortsrat gekommen war.

Für Fallersleber Ortsbürgermeister ist Bauprojekt „harter Tobak“

„Harter Tobak“, kommentierte Ortsbürgermeister André Schlichting, selbst in der Fallersleber Feuerwehr aktiv, das knifflige Projekt. Aus dem Ortsrat kamen diverse kritische Anmerkungen, die bald die Arbeitsgruppe diskutieren soll.