Wolfsburg. Die Stadt trauert um vier weitere Opfer der Corona-Krise. Sie waren ebenfalls Bewohner des Hanns-Lilje-Heimes.

„Wir verzeichnen nun insgesamt 22 Todesfälle“, dies teilte am Mittwochnachmittag das Hanns-Lilje-Heim mit. Vier weitere Bewohner sind an Covid-19 gestorben. Diakonie-Sprecherin Bettina Enßlen: „Weitere Testungen haben heute im Hanns-Lilje-Heim stattgefunden, die Ergebnisse erwarten wir für morgen. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen beläuft sich zum jetzigen Zeitpunkt auf 56. Die strikte Trennung der Bereiche in einen Schutz- und einen Infiziertenbereich wird fortgesetzt, auch alle erhöhten Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bewohnenden und Mitarbeitenden zur Vorbeugung weiterer Ansteckungen.“ Die Diakonie ist die Betreiberin der Einrichtung am Klieversberg. „Die Trennung der Bereiche erweist sich als die richtige Maßnahme: Alle im Schutzbereich lebenden Bewohner sind derzeit negativ getestet.“ Eine Spezialfirma sei seit Montag im Hanns-Lilje-Heim und wiederhole die von den Mitarbeitern zuvor selbst durchgeführte, desinfizierende Reinigung aller Flächen im Haus.

Die vier infizierten Bewohnenden, bei denen sich ein Rückgang der Symptome abgezeichnet hatte, befänden sich weiter auf dem Weg der Besserung, so die Diakonie-Sprecherin weiter. Die ersten Freiwilligen, die sich bei der Stadt gemeldet hatten, haben ihren (vorübergehenden)Dienst im Hanns-Lilje-Heim aufgenommen. „Wir freuen uns riesig, dass wir neun Freiwillige in den Bereichen Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft einsetzen können. Die Großbestellung von Händedesinfektionsmittel ist weiterhin nicht eingetroffen. Wir unternehmen nicht nur hier bei der Nachbeschaffung weiterhin große Anstrengungen, sondern auch bei der Beschaffung von Schutzkleidung, insbesondere von Masken und Schutzbrillen. Wir freuen uns weiterhin über die riesengroße Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung.“

Corona in Wolfsburg- Die Fakten auf einen Blick

Rund 450 selbstgenähte Mundschutz-Masken sind bereits im Diakonisches Werk Wolfsburg abgegeben worden, weitere 100 erwarte man. Aus den Rückmeldungen der vielen Näherinnen wissen man, dass insbesondere an Gummiband schwer ranzukommen sei. Ein Haargummi-Hersteller will mit einer kurzfristigen Lieferung von 500 Metern Gummiband weiterhelfen. „Uns erreichen viele Unterstützerbotschaften und Dankbriefe von Angehörigen, Menschen aus Nah und Fern und anderen Heimbetreibern. Dafür möchten ich mich im Namen unseres Teams von Herzen bedanken. Das schenkt uns zusätzliche Energie, die wir hier gerade gut brauchen können. Viele signalisieren uns, dass sie wissen, was wir hier gerade leisten“, so Heimleiter Torsten Juch.

Im Klinikum gibt es zudem 44 Mitarbeiter und zwei Patienten, die positiv getestet wurden. Dies teilte das Krankenhaus am späten Mittwochnachmittag mit. Die betroffene Belegschaft sei in Quarantäne geschickt worden.

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