Wolfsburg. Max Raabe und das Palast-Orchester führen ihr Publikum zurück in eine frivole, ironische Epoche.

Max Raabe ist ein Gentleman. Tadellos sitzender Smoking, pomadisierte, blonde Haare, kerzengerade Haltung, zurückhaltender Auftritt. Zugleich behält er seine jungenhafte Mimik – trotz Geburtsjahr 1962. Max Raabe bleibt sich treu, auch wenn er seine Musik leicht verändert hat. Ja, da erklingt eine Gitarre (Ulrich Hoffmeier), dann wieder löst sich die Geige (Cecilia Crisafulli) vom Palast-Orchester, treten die beiden Trompeter Michael Enders und Thomas Huder neben ihn oder bläst Rainer Fox Soli auf einem altes Bass-Saxofon. Raabe nennt sie alle, die Extras spielen; höflich, versteht sich: Frau Cecilia Crisafulli, Herr Rainer Fox.

Das Publikum mag das, zahlt gern 60, 66 oder 72 Euro für einen Abend mit Max Raabe und dem Palast-Orchester im Congress-Park. Mehr als 1000 Plätze dürften am Freitagabend im voll belegten Parkett und noch teils auf den seitlichen Tribünen besetzt sein. Es ist ein zufriedenes Publikum, begeistert vom ersten Ton an, den der studierte Opernsänger in seinem leicht näselnden Bariton singt. Natürlich vom Glücklich-sein, zumindest an diesem Abend mit seiner Musik, seinem Orchester und ihm selbst. Sind sie, wie der Beifall nach jedem Lied zeigt.