Berklingen. Die Erdgasumstellung beginnt auch im Landkreis Wolfenbüttel. Die vorbereitenden Arbeiten der Avacon sind 2019 und 2020 vorgesehen.

. In der Stadt Wolfenbüttel wird von den Stadtwerken im Mai 2019 erstmals H-Gas in das Erdgasnetz eingespeist. Im übrigen Landkreis Wolfenbüttel und im Landkreis Helmstedt fängt nächstes Jahr dagegen erst der Umstellungsprozess an, berichteten Vertreter des Netzbetreibers Avacon kommunalen Vertreter der beiden Landkreise bei einem Informationsgespräch im Gasthaus zur Post in Berklingen. H-Gas hat einen höheren Energiegehalt als das bisher eingespeiste L-Gas, das zudem 2030 zu Ende geht, so Regine Saur, zuständige Projektleiterin bei der Avacon Netz GmbH. Das L-Gas stammt zum Teil aus Deutschland und zum Teil aus den Niederlanden. In den Niederlanden wurden zuletzt schon die Produktionsmengen für L-Gas reduziert, nachdem es im Fördergebiet bei Groningen zu einigen Erdbeben gekommen war. 2028 endet der Import von niederländischen Gas, so Saur. Und 2030 werde wahrscheinlich die deutsche Erdgasproduktion eingestellt. Das H-Gas wird hauptsächlich aus Norwegen, Russland und Afrika bezogen.

Für die Endverbraucher von Erdgas bedeutet die Umstellung zunächst nur, dass ihre mit Erdgas betriebenen Geräte (vor allem Heizungen) in einem ersten Schritt von der Avacon registriert und auf ihre Umstellungsmöglichkeit hin überprüft werden. Dazu erhalten die Kunden zunächst Briefe der Avacon mit einem Terminvorschlag für die Kontrolle der Geräte. Bei dieser Kontrolle werde der Gerätetyp notiert, es findet eine Sichtprüfung des Gerätes und eine Abgasmessung statt. Bei dieser Prüfung festgestellte Mängel an der Heizung müssen von den Besitzern auf eigene Kosten beseitigt werden. Die Umstellung der Anlagen ist dagegen kostenlos, selbst wenn neue Düsen eingebaut werden müssen. Der Einbau der Düsen oder eine Anpassung der Einstellungen der Heizungen inklusive Abgasmessung erfolgt in einem zweiten Schritt, zudem wiederum Monteure die Häuser betreten müssen.