Wolfenbüttel. Knapp eine Stunde dauerte es, bis Wolfenbüttels Feuerwehr eine Frau aus dem Gullyschacht befreien konnte. So war es zu dem Unfall gekommen.

Zwei Spaziergänger haben am Donnerstagabend nicht schlecht gestaunt, als sie auf dem Heimweg in der Räubergasse eine Person bemerkten, von der nur noch der Kopf aus einem Gully herausschaute. Bis zu den Schultern war eine Frau im Schacht versunken.

Da eine Befreiung allein nicht möglich war, verständigten sie gegen 21.30 Uhr die Wolfenbütteler Feuerwehr. Anfangs sollte es für die Einsatzkräfte nur eine einfache Hilfeleistung werden, um der unverletzten Frau aus dem Gully zu helfen – sie gestaltete sich aber durchaus kompliziert.

Mit Halteschlingen versuchte Wolfenbüttels Feuerwehr, die Frau aus dem Gully zu ziehen

Denn die Frau steckte fest im engen Schacht, drohte, noch tiefer abzurutschen. Ein Einsatz des Rüstzuges war erforderlich. Mit Halteschlingen, die am Oberkörper befestigt wurden, versuchten die Einsatzkräfte, die Frau herauszuziehen. Dieses Vorgehen erwies sich als unmöglich. Fachkundige Hilfe wurde von dem Kanalmeister des städtischen Tiefbauamtes nachgefordert.

In diesem Gullyschacht steckte am Donnerstagabend eine Frau fest. Sie blieb unverletzt.
In diesem Gullyschacht steckte am Donnerstagabend eine Frau fest. Sie blieb unverletzt. © Jörg Koglin

Vorsichtig wurden die umliegenden Verbundsteine entfernt und der Betonring des Gully durchbrochen. Nachdem der Oberkörper zugänglich war, konnte die Frau mit weiteren Sicherungsgurten über ein Dreibahnstativ langsam und vorsichtig aus ihrer misslichen Lage herausgezogen werden.

Nach einer knappen Stunde war die Frau befreit. Alkoholisiert, unterkühlt und erschöpft – aber unverletzt – konnte sie dem Rettungsdienst übergeben werden.

Frau im Gully – so geschah der Unfall in Wolfenbüttel

Lange stellte sich den Einsatzkräften bei diesem kuriosen Einsatz die Frage, wie und warum die Frau in den Gully gelangte. Sie erklärte dazu, dass sie auf dem dunklen Weg die Ohrhörer ihres Handy verloren hatte. Diese waren durch die Eisenabdeckung des Gullys in die Tiefe gefallen. Kurzerhand hatte sie die schwere Abdeckung entfernt und war mit den Füßen voran in den engen Schacht gestiegen – so weit, bis es nicht mehr vor und zurück ging.

Die anwesende Funkstreifenbesatzung nahm diesen nicht alltäglichen Sachverhalt auf. Ein Straftatbestand lag nach ersten Erkenntnissen der Polizei jedoch nicht vor.

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