Schöppenstedt. 16 Autos stehen am Morgen auf dem Hof eines Abschleppdienstes in Flammen. Dutzende Feuerwehrkräfte waren im Einsatz.

Meterhohe Flammen und eine starke Rauchsäule stiegen am Mittwochmorgen über Schöppenstedt (Kreis Wolfenbüttel) auf. Auf dem Außengelände eines Autoverwertungsbetriebs an der Neuen Straße in Schöppenstedt ist es zu einem Großbrand gekommen. 16 Altfahrzeuge und zahlreiche Reifen gingen in Flammen auf. Verletzt wurde niemand.

Um 3:43 Uhr trafen die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr Schöppenstedt ein, im Ort wurde sofort Vollalarm ausgelöst. Eine Drehleiter musste aus Schöningen angefordert werden, auch die Feuerwehren aus Groß Dahlum und Groß Denkte wurden alarmiert. 73 Einsatzkräfte, 3-C-Rohre und ein Schaumrohr wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt.

Die großen Mengen an Löschwasser wurden aus den nahen Hydranten und aus der Altenau gefördert. Der Feuerwehr gelang es, die Brandausdehnung auf das Werkstattgebäude zu verhindern.

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Bahnverkehr zwischen Braunschweig und Schöppenstedt gestört

In unmittelbarer Nähe zum Brandort war auf den Gleisen ein Regionalexpresszug abgestellt. Die Bahn wurde durch Hitze und Rauch beschädigt. Der Notfallmanager der DB war vor Ort und stand der Feuerwehr beratend zur Seite. In den frühen Morgenstunden konnte der RE noch mit eigener Kraft in die Betriebswerkstatt nach Braunschweig fahren.

Während der Löscharbeiten wurde die Bahnstrecke gesperrt. Noch um 6 Uhr fiel die Bahn-Verbindung RB14221 von Wolfenbüttel bis Schöppenstedt aus.

Um 5 Uhr meldete der Gemeindebrandmeister Jan Fischer, dass das Feuer gelöscht sei. Ein Großteil der Einsatzkräfte konnte einrücken. Die Kontroll- und Nachlöscharbeiten zogen sich noch weiter hin.

Erst im Oktober des vergangenen Jahres hatte ein Brand in einem ehemaligen Wohnhaus am Schwarzen Weg in Schöppenstedt, das bis unter die Decke mit Altreifen vollgestopft war, einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Damals war die Rauchentwicklung so stark, dass sie nicht nur den Einsatz erschwerte, sondern auch die Bevölkerung per Warn-App NINA und Rundfunk gewarnt werden musste, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Dem Vernehmen nach sollten die Reifen in die Dominikanische Republik geliefert werden

Damals hieß es auch, dass die Altreifen für den Weiterverkauf in südamerikanische und afrikanische Länder bestimmt gewesen seien. Die verbrannten Reifen sollten angeblich in die Dominikanische Republik geliefert werden.

Nach dem verheerenden Großfeuer waren Staatsanwaltschaft und Polizei der Meinung, dass Brandstiftung als Ursache für das Feuer in Betracht kommen könnte. Wie die Polizei im Dezember vergangenen Jahres mitteilte, lobte die betroffene Versicherung für Hinweise, die zur Aufklärung der Brandstiftung führen, für den Fall einer rechtskräftigen Verurteilung des Täters oder der Täter eine Belohnung in Höhe von 20.000 Euro aus.

Unterdessen hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Wie Frank Oppermann, Polizeisprecher in Wolfenbüttel, auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte, sei die Ursache für das Feuer noch unklar. Die Polizei überprüfe auch, ob ein Tatzusammenhang mit dem Großfeuer in dem Wohnhaus besteht, in dem Altreifen bis unter die Decke lagerten. Auch die in diesem Zusammenhang ausgelobte Belohnung habe bislang nicht zur Ergreifung des oder der Täter geführt, so Oppermann.

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