Wolfenbüttel. Für viele Jugendliche ist sie wie ein zweites Wohnzimmer. Nach der Schließung geht der Blick nach vorn: der fünfte Geburtstag steht an.

Gemütliche Sofas stehen um die Tische herum, Skateboards werden zu Regalen für Pflanzen. Dazu kommt ein buntes Programm, dass sie selbst gestalten. In dem Eckhaus in der Kreuzstraße 13 in Wolfenbüttel fühlt sich die Jugend wohl. Hier ist die Veränderbar. Ein Safespace, also ein Ort an dem sie sich sicher fühlen können. Ein Ort, an dem Toleranz und Vielfalt vorherrschen sollen. Und ein Ort, an dem junge Menschen ihre Ideen umsetzen können. Doch dieser Ort musste während des Lockdowns schließen.

Torben steht vor dem Foodsharing-Regal der Veränderbar.
Torben steht vor dem Foodsharing-Regal der Veränderbar. © Lukas Dörfler

Wie wichtig ihnen die Veränderbar ist, merkt man auch im Gespräch. Mit Karolina Gebel, Torben Bauce, Myriam Rassl, Johanna Lauer und Tom Seifarth sind gleich fünf von ihnen zum Gespräch erschienen – gemeinsam mit Daniela Rieken von der Stadtjugendpflege.

Alle arbeiten auf ein Ziel hin

Karolinas Bruder ist schon oft in die Veränderbar gegangen. Irgendwann ging sie auch hin. „Dann fand ich es so schön schön, dass ich immer wiederkam“, sagt sie. „Hier ist immer jemand, mit dem man sich gut unterhalten kann.“ Tom ist erst seit wenigen Tagen dabei, macht wie Myriam ein Praktikum hier.

Torben ist schon seit kurz vor der Eröffnung dazu gekommen. Es gibt sie im April seit fünf Jahren. Initiiert wurde die Veränderbar vom Jugendparlament, das einen Ort suchte, an dem man sich abseits des Jugendzentrums treffen kann. Es ging auf den damaligen Bürgermeister zu – und der segnet die Idee ab. Die Stadtjugendpflege unterstützt die Jugendlichen bei der Umsetzung. „Die vielen verschiedenen Menschen, die gemeinsam an dem Laden arbeiten, ergeben eine tolle Gemeinschaft“, sagt Torben.

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Ein buntes Programm macht die Bar lebendig

Karolina in der Kleidertauschecke der Veränderbar.
Karolina in der Kleidertauschecke der Veränderbar. © Lukas Dörfler | Lukas Dörfler

Es gibt eine Kleidertauschecke, Recup-Becher mit einem Pfandsystem und ein Foodsharing-Regal. Hinzu kommen Kleidertauschbörsen, Ausstellungen, Quiz-Abende, Stammtische wie einen queeren Stammtisch, Konzerte und vieles mehr. Daniela Rieken sagt: „Die Jugendlichen entscheiden selbst, was dieser Ort haben muss. Und es funktioniert: Viele bezeichnen die Veränderbar als ihr zweites Wohnzimmer.“ Torben fügt hinzu: „Oder erstes Wohnzimmer, wenn man danach geht, wo man am liebsten Zeit verbringt.“ Doch dann kam die Pandemie und dieses öffentliche Wohnzimmer musste schließen.

Gab es vor Corona jede Woche mindestens eine Veranstaltung, war hier auf einmal tote Hose. Wobei – so ganz tote Hose war eigentlich nicht. Auf einer Gaming-Plattform wurde die Veränderbar online nachempfunden. Auch Spieleabende und ein Quiz fanden über das Internet statt. Sogar der Podcast „Thekenschnack“ über die Veränderbar wurde aufgenommen. Karolina sagt: „Ich habe einen großen Teil meiner Zeit hier verbracht. Da war die Schließung wirklich traurig für mich.“ Johanna fügt hinzu: „Und die Gemeinschaft hat gefehlt. Das konnte man online nicht gut auffangen.“

Das macht die Veränderbar in Wolfenbüttel so besonders

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    Veranstaltungen sind wieder möglich

    Myriam hinter der Bar der Veränderbar.
    Myriam hinter der Bar der Veränderbar. © Lukas Dörfler | Lukas Dörfler

    Doch dann ging es weiter, einzelne Veranstaltungen waren wieder möglich. Daniela Rieken sagt: „Zu einer Vernissage konnte man sich dann beispielsweise im Internet einen Tisch reservieren. Außer Konzerten war nach und nach immer mehr möglich. Das war vor allem für die Leute, die hinter der Bar stehen, wirklich ein tolles Gefühl. Die haben sich lange nach dem Moment gesehnt.“

    Nun gibt es auch wieder ein Ziel, auf das hingearbeitet werden kann: der fünfte Geburtstag im April. Karolina sagt: „Da wollen wir den ganzen Monat mit vielen Veranstaltungen füllen – soweit die Lage es zulässt.“

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