Wolfsburg. Ob Wolfsburger Stammwerk, Modelle, Dividenden, Schiffsmotoren oder Currywurst – entdecken Sie faszinierende Fakten über Volkswagen.

Den Namen Volkswagen kennen nahezu alle, genauso Werbe-Slogans wie „Das Auto“ oder Modellreihen wie Golf, Käfer oder Passat. Nicht umsonst fahren auf Deutschlands Straßen etwa 18,1 Millionen zugelassene Autos aus der Volkswagen-Gruppe – insgesamt sind es etwa 49,1 Millionen.

Ein riesiger Konzern bedeutet auch eine riesige Bandbreite an wissenswerten Fakten. In dieser Übersicht beantworten wir häufig gestellte Fragen zu VW – und listen einige weitere Daten auf, von nützlich bis schräg.

Wo entstand das allererste VW-Werk?

Es ist nicht Wolfsburg, sondern die Nachbarstadt an der Oker: Im Norden Braunschweigs, an der Fernverkehrsstraße in Richtung Hamburg, entstand 1938 das allererste Werk von Volkswagen. Es wurde in den ersten Jahren als Vorwerk für das spätere Hauptwerk in der Nähe von Fallersleben errichtet, das parallel gebaut wurde, sich aber verzögerte. In Braunschweig sollten künftige Fachkräfte ausgebildet sowie Spezialwerkzeuge und Vorrichtungen produziert werden.

Das Vorwerk nahm schließlich Ende 1938 den Lehren- und Werkzeugbau auf. Die fachliche Schulung ging Hand in Hand mit ideologischer NS-Lehre. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde der Schwerpunkt des Vorwerks zudem vorübergehend auf die Rüstungsproduktion umgelegt – nicht ohne den Einsatz ausländischer Zwangsarbeiter. Braunschweigs Ehrenbürger und Peines Ehrenringträger Sally Perel etwa begann im Sommer 1943 am Braunschweiger Standort eine Lehre zum Werkzeugmacher bei der Volkswagenwerk GmbH, musste seine jüdischen Wurzeln verbergen. Erst Jahrzehnte später berichtete er in seinem Buch „Ich war Hitlerjunge Salomon“ von all den Schrecken.

Das Vorwerk der Volkswagenwerk GmbH in Braunschweig entstand im Laufe des Jahres 1938.
Das Vorwerk der Volkswagenwerk GmbH in Braunschweig entstand im Laufe des Jahres 1938. © Volkswagen AG | Volkswagen AG

Heute ist der älteste Volkswagen-Standort in Braunschweig zuständig für das Herstellen von Fahrwerkkomponenten. Dazu zählen Batteriesysteme, Lenkungen oder Achsen. Etwa 7000 Menschen sind dort beschäftigt.

Wie groß ist das VW-Stammwerk in Wolfsburg?

Das VW-Werksgelände am Mittellandkanal in Wolfsburg hat eine Grundfläche von zirka 6,5 Quadratkilometern. Es ist Volkswagen-Angaben zufolge die größte zusammenhängende Automobilfabrik der Welt. Zum Vergleich: Das Fürstentum Monaco ist etwas über 2 Quadratkilometer groß, würde somit etwa dreimal auf die Fläche des Stammwerks passen – der Central Park aus New York mit 341 Quadratkilometern fast zweimal. Zum Vergleich: Die Stadt Wolfsburg hat eine Gesamtfläche von zirka 204,5 km2, darunter 11,9 km2 Industrie- und Gewerbefläche insgesamt.

Die bebaute Hallenfläche im VW-Stammwerk ist etwa 1,6 Quadratkilometer groß. 75 Kilometer Straße und 60 Kilometer Schienennetz führen über das Gelände, so Volkswagen. Eine standardmäßige Besichtigung des Werkes per Bus oder offener Golf-Bahn dauert übrigens zirka 60 Minuten.

Welche besonderen Touren durch das VW-Werk in Wolfsburg gibt es?

Apropos: Es gibt sogenannte Spezialtouren durch das Wolfsburger VW-Werk. Volkswagen listet online drei Varianten auf:

  1. Werktour „Kinder entdecken Volkswagen“ – dabei handelt es sich allerdings um ein rein digitales Programm. Maskottchen Bobby führt Kinder aus Kitas und Grundschulen zirka eine Stunde spielerisch an die Fahrzeugproduktion heran.
  2. Werktour „Hochzeit“ – mindestens zwei Monate vorher sollte die Hochzeitsparty im VW-Werk angemeldet werden. Das Grundpaket besteht aus einem Sektempfang, einer Tour in der mit Blumen dekorierten Golfbahn und einem Erinnerungsfoto. Je nach Wunsch können unter anderem eine Hochzeitstorte, ein Buffet oder Musik hinzugebucht werden. „Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt“, sagt VW.
  3. Werktour „Cars and Candlelight“ – allerdings ist dies nichts für traute Zweisamkeit, sondern es handelt sich um ein Progamm für Gruppen ab 25 Personen. Eine VIP-Tour wird verbunden mit einem Dinner bei Kerzenschein. Buffet oder Menü, asiatisch oder italienisch? „Was Sie auch wollen, wir richten uns ganz nach Ihrem Geschmack“, heißt es.

Laut dem Konzern kommen pro Jahr zirka 200.000 Besucherinnen und Besucher nach Wolfsburg, um die Produktion hautnah zu erleben.

Wie viele Menschen arbeiten bei Volkswagen in Wolfsburg?

Das VW-Werk in Wolfsburg ist Arbeitsplatz für mehr als 60.500 Menschen, erklärt Volkswagen. Der Betriebsrat schätzte die Zahl der Tätigen im Kerngeschäft Automobilbau im Jahr 2021 auf knapp 13.000 Arbeiterinnen und Arbeiter.

Zum Vergleich: Wolfsburg zählte 2022 knapp über 118.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Stadt. Wohnen tun dort etwa 126.000 Menschen. Und noch ein Vergleich: Im gesamten Volkswagen-Konzern arbeiteten 2023 etwas über 116.000 Personen – der Anteil an Frauen lag bei zirka 18 Prozent, das Durchschnittsalter bei knapp 45 Jahren.

VW-Mitarbeiter bei der Sitzmontage des Seat Tarraco im Wolfsburger Stammwerk.
VW-Mitarbeiter bei der Sitzmontage des Seat Tarraco im Wolfsburger Stammwerk. © Volkswagen AG | Volkswagen AG

Wie viele Autos laufen im VW-Stammwerk in Wolfsburg vom Band?

In Wolfsburg bauen VW-Werkerinnen und -Werker unter anderem den Golf, den Touran und den Tiguan. Volkswagen gibt an, im Stammwerk eine Produktionskapazität von maximal 800.000 Fahrzeugen im Jahr zu haben. Diese Marke wurde in den frühen 2010er-Jahren gerissen – zuletzt waren es durch die Corona-Krise und Teilemängel weniger. So schaffte das VW-Stammwerk im Jahr 2023 zirka 490.000 Fahrzeuge – für das neue Geschäftsjahr wird eine halbe Million angepeilt.

Insgesamt produzierte der Volkswagen-Konzern im Jahr 2023 insgesamt 9.309.000 Fahrzeuge – aus Wolfsburg, Hannover und Emden stammen 816.016 Fahrzeuge.

Welche Standorte hat Volkswagen?

Die Volkswagen-Gruppe ist ein globales Unternehmen. Die Produktionsstandorte „verteilen sich strategisch über den Globus“, erklärt der Konzern, „um eine effiziente Produktion und Lieferung der Fahrzeuge sicherzustellen.“ So hat Volkswagen 114 Produktionsstätten in 19 europäischen Ländern – darunter Deutschland, Polen, Spanien, Portugal oder Slowakei – und zehn Ländern in Nord- und Südamerika, Asien und Afrika. Das meint vor allem China, die USA, Brasilien, Argentinien, Mexiko, Südafrika und Indien.

In Deutschland listet Volkswagen diese „zentralen Standorte“ auf (alphabetisch sortiert):

  • Berlin (IT)
  • Braunschweig (Komponenten)
  • Chemnitz (Motoren, Komponenten)
  • Dreieich (Fahrzeugzubehör)
  • Dresden (Gläserne Manufaktur, IT)
  • Emden (Fertigung)
  • Hannover (Fertigung)
  • Kassel (Komponenten)
  • München (Software)
  • Osnabrück (Fertigung)
  • Salzgitter (Motoren, Komponenten und Batteriezentrum)
  • Wolfsburg (Stammwerk)
  • Zwickau (Fertigung)

So sieht die Aktionärsstruktur bei Volkswagen aus – Katar ist schon lange beteiligt

Das Land Niedersachsen ist Jahrzehnte nach Übergabe der Treuhänderschaft und der Privatisierung noch immer bei Volkswagen involviert, mit 20 Prozent Stimmanteil. Im Aufsichtsrat sitzen derzeit Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Vize-Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg (Grüne). Das Emirat Katar, genauer die Qatar Holding LLC, ist 2009 eingestiegen und hält seit mehreren Jahren gut 17 Prozent der Stammaktien der Volkswagen Group.

Das Gros des Stimmrechts liegt jedoch weiterhin bei der Holding der Eigentümerfamilien Porsche und Piëch mit 53,3 Prozent. Die restlichen 9,7 Prozent Stimmrecht liegen im Streubesitz – das gezeichnete Kapital bei Privataktionären und institutionellen Anlegern ist wiederum um Längen größer, wie in der Tabelle zu sehen ist. Denn für diese gibt es sowohl Stammaktien mit Stimmrecht zu erwerben (WKN: 766400, ISIN: DE0007664005) als auch die Vorzugsaktie (VZ) ohne Stimmrecht, dafür mit höherer Dividende (WKN: 766403, ISIN: DE0007664039).

Aktionärsstruktur der Volkswagen GroupAnteil des gezeichneten Kapitals (Stand: 31.12.2022)
Porsche Automobil Holding SE31,9 Prozent
Institutionelle Anleger aus dem Ausland22,2 Prozent
Privataktionäre21,0 Prozent
Land Niedersachsen11,8 Prozent
Qatar Holding LLC10,5 Prozent
Institutionelle Anleger aus dem Inland2,6 Prozent

Wie hoch war die Dividende der VW-Aktie in den vergangenen Jahren?

Diese Dividende hat Volkswagen sowohl für die Stammaktien als auch für die Vorzugsaktien in den vergangenen Jahren ausgeschüttet:

2017201820192020202120222023
Vorzugsaktie3,96 Euro4,86 Euro4,86 Euro4,86 Euro7,56 Euro8,76 Euro8,76 Euro
Stammaktie3,90 Euro4,80 Euro4,80 Euro4,80 Euro7,50 Euro8,70 Euro8,70 Euro

Für das Jahr 2024 schlagen der Vorstand und der Aufsichtsrat von Volkswagen eine Dividende von 9,00 Euro je Stammaktie und 9,06 Euro je Vorzugsaktie vor. Der Betrag wird auf der Hauptversammlung im Mai beschlossen.

Als Volkswagen kurzzeitig das wertvollste Unternehmen der Welt war

Am 28. Oktober 2008 war Volkswagen zeitweise das teuerste Unternehmen der Welt – vormittags erreichte die Stammaktie einen Wert von 1005,01 Euro. Diesen rasanten Kursanstieg erst möglich gemacht hatte eine Konstellation aus einer Porsche-Ankündigung und Spekulationsgeschäften von Leerverkäufern, auch „Short Squeeze“ genannt: Porsche teilte am 26. Oktober mit, den Aktien-Anteil an VW erhöht zu haben – und zudem weitere Prozente über Optionen zu kontrollieren. Das plötzlich knappe Angebot an Aktien trieb den Preis in groteske Höhen. Denn: Dadurch waren weniger VW-Aktien am Markt frei, als Spekulanten, die auf sinkende Kurse gesetzt hatten, zur Rückgabe an Leihgeber zurückkaufen mussten. Die Jagd verursachte hohe Verluste.

Nach dem zwischenzeitlichen Höhenflug folgten etliche Diskussionen, unter anderem zur DAX-Berechnung und Kursmanipulationen. Porsche verkaufte kurz danach wieder einige wenige Optionen.

Heute ist die Volkswagen AG – betrachtet man die Marktkapitalisierung – nicht einmal mehr in den Top 100 der weltweit wertvollsten Unternehmen vertreten.

Ein Bild von Ferdinand Piëch, damals Vorsitzender des Aufsichtsrates der Volkswagen AG und Porsche-Gesellschafter, schaut am 28. Oktober 2008 an der Börse in Frankfurt am Main während einer Nachrichtensendung vom Monitor auf einen Broker. Der wilde Höhenflug der VW-Aktie hatte den Autohersteller zeitweise zum teuersten Unternehmen der Welt gemacht und den DAX in die Höhe getrieben. Die Aktie markierte in der Spitze ein Rekordhoch von 1005,01 Euro.
Ein Bild von Ferdinand Piëch, damals Vorsitzender des Aufsichtsrates der Volkswagen AG und Porsche-Gesellschafter, schaut am 28. Oktober 2008 an der Börse in Frankfurt am Main während einer Nachrichtensendung vom Monitor auf einen Broker. Der wilde Höhenflug der VW-Aktie hatte den Autohersteller zeitweise zum teuersten Unternehmen der Welt gemacht und den DAX in die Höhe getrieben. Die Aktie markierte in der Spitze ein Rekordhoch von 1005,01 Euro. © Picture Alliance | dpa | Frank Rumpenhorst

Welche Marken gehören denn nun eigentlich zum Volkswagen-Konzern?

Mittlerweile gehören zehn Marken aus Deutschland, Tschechien, Spanien, Italien und England zum Pkw-Portfolio von Volkswagen:

  1. VW
  2. Volkswagen-Nutzfahrzeuge
  3. Škoda
  4. Seat
  5. Cupra
  6. Audi
  7. Lamborghini
  8. Bentley
  9. Ducati
  10. Porsche

Diese Marken wiederum teilt Volkswagen in verschiedene Gruppen ein: Zur Markengruppe „Core“, also zum Kern, zählen VW, VW-Nutzfahrzeuge, Škoda, Seat und Cupra. Zur Markengruppe „Progressive“ gehören Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati. Porsche wird als „Sport Luxury“ eingeordnet.

Nicht ganz so bekannt sind hingegen die Sub-Marken von Volkswagen, mit denen der Automobilhersteller versucht, auf den Märkten in China und den USA Land zu gewinnen. So führte Volkswagen über Joint-Ventures in China die Sub-Marken Jetta und Sol ein – vor einigen Monaten machte zudem das Gerücht einer weiteren Sub-Marke für China die Runde. In den USA wiederum soll die Wiederbelebung der Marke Scout im Pick-up-Markt Erfolge erzielen. Die Serienproduktion wird allerdings noch dauern.

Das sind die beliebtesten Modelle von Volkswagen – gemäß den Zulassungszahlen

Misst man die Beliebtheit unter den Modellreihen von Volkswagen allein an den Zulassungszahlen in Deutschland, und blendet Preisklassen und Segmente aus, ergibt sich ein relativ eindeutiges Bild: Der VW Golf zieht (noch immer) allen davon. Auf dem Treppchen befinden sich zudem der VW Polo und der VW Passat.

Angesichts der Daten des Kraftfahrt-Bundesamts – mit Stand 1. Januar 2023 – ergibt sich folgende Top Ten der „beliebtesten“ Volkswagen-Modelle:

ModellreiheZulassungen zum 1. Januar 2023
VW Golf3.507.150
VW Polo1.389.784
VW Passat955.970
Audi A4840.010
Škoda Fabia815.910
Audi A3733.895
VW Tiguan713.497
Škoda Octavia709.985
VW Touran631.471
VW Transporter592.827

Zum Vergleich: Eine siebenstellige Zulassungszahl schafften zu diesem Zeitpunkt laut Kraftfahrt-Bundesamt ansonsten nur der Opel Corsa (1.149.813 Fahrzeuge) und der Opel Astra (1.026.482 Fahrzeuge).

Aus der Volkswagen-Familie sind darüber hinaus viele weitere Modellreihen sechsstellig in Deutschland zugelassen – auf den weiteren Plätzen folgen beispielsweise der Audi A6, der Seat Leon, der Seat Ibiza und der VW Up.

Interessant ist auch der Blick in die andere Richtung: Nur (noch) vierstellige Zulassungszahlen haben zum Beispiel die „Oldies“ VW Corrado, VW LT, VW Typ 2, Škoda Felicia oder Porsche 928 – oder eben Autos aus höheren Preisregalen wie der Porsche Taycan, der Bentley Continental oder der Audi R8.

Allerdings gibt es aus der Volkswagen-Familie durchaus Modelle, die in Deutschland nahezu unbekannt sind, teilweise auch gar nicht verkauft werden – in anderen Teilen der Welt aber Erfolg haben. Dazu zählt für die USA beispielsweise der Atlas, für Südamerika der Saveiro, der Nivus und der (mittlerweile eingestellte) Gol, für Afrika der Polo Vivo, für Indien der (ebenfalls eingestellte) Ameo, und für China der Santana und der Lamando.

Den Atlas entwickelte VW speziell für US-amerikanische Käuferinnen und Käufer. Es ist das „bislang größte MQB-Modell“, erklärt Volkswagen. Seit 2017 ist der Siebensitzer aus dem US-Werk Chattanooga dort auf dem Markt. In anderen Teilen der Welt – unter anderem in China, Russland und dem Mittleren Osten – wird der Wagen unter dem Namen Teramont vermarktet.
Den Atlas entwickelte VW speziell für US-amerikanische Käuferinnen und Käufer. Es ist das „bislang größte MQB-Modell“, erklärt Volkswagen. Seit 2017 ist der Siebensitzer aus dem US-Werk Chattanooga dort auf dem Markt. In anderen Teilen der Welt – unter anderem in China, Russland und dem Mittleren Osten – wird der Wagen unter dem Namen Teramont vermarktet. © Volkswagen AG | Volkswagen AG

Warum heißt der VW Golf „Golf“ – und was ist überhaupt der Plural?

Wieso heißt der VW Golf eigentlich so, wie er heißt? Es gibt vor allem zwei Geschichten zu dem Namen des Klassikers. Die erste: Volkswagen benannte ab den 1970ern eine ganze Reihe an Modellen nach Winden, Meeresströmen und Sportarten. Beispiele dafür sind der Polo, der Passat oder der Scirocco – und eben auch der Golf (nach dem Atlantik-Strom). Der Name für den damals neuen Kompaktwagen passte ins Muster, war zudem kurz, einprägsam und international anwendbar (wobei in den USA der Name Rabbit benutzt wurde). Vor der Festlegung im Oktober 1973 waren im Vorstand unter anderem noch Caribic, Scirocco und Blizzard diskutiert worden.

Hinter der Namensfindung steckt allerdings noch eine zweite Geschichte, die uns der ehemalige VW-Einkäufer und Hauptabteilungsleiter Hans-Joachim Zimmermann aus Fallersleben vor einigen Jahren erzählt hat: Demnach inspirierte dessen Pferd „Golf“ den damaligen VW-Vertriebsvorstand Horst Münzner zum Namen. Zimmermann wie auch Münzner engagierten sich zu dieser Zeit im Wolfsburger Reit- und Fahrverein, kannten sich gut. Den braunen Wallach hatte sich Zimmermann im Jahr 1971 angeschafft. Münzner, so erzählte er es später Zimmermann, war durch einen gemeinsamen Ausritt auf die Idee gekommen. Das Pferd „Golf“ wurde 27 Jahre alt.

Und wie ist das jetzt mit dem Plural – Golf, Golfs, Gölfe? Die offizielle Antwort von Volkswagen lautet: Der Mehrzahl „ist schlicht Golf“, da es sich um einen Eigennamen handelt. Nur intern, als Kosename, wird von Gölfen geredet. Der Braunschweiger Sprachwissenschaftler Armin Burkhardt wiederum sagt: „Wenn wir die Meeresbucht, also ein geographisches Phänomen zugrundelegen, sollte der Plural Golfe lauten.“ Auch die Version Golfs sei geeignet.

Fotostrecke: So hat sich der VW Golf über die Jahre gewandelt

Acht Generationen in 50 Jahren: Der VW Golf feierte im März 2024 runden Geburtstag. In dieser Fotostrecke zeigen wir die bisherigen Generationen des Golf über die Jahre – von 1974 bis heute.
Acht Generationen in 50 Jahren: Der VW Golf feierte im März 2024 runden Geburtstag. In dieser Fotostrecke zeigen wir die bisherigen Generationen des Golf über die Jahre – von 1974 bis heute. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die erste Generation des VW Golf – 1974 bis 1983.
Die erste Generation des VW Golf – 1974 bis 1983. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die erste Generation des VW Golf – 1974 bis 1983.
Die erste Generation des VW Golf – 1974 bis 1983. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die zweite Generation des VW Golf – 1983 bis 1991.
Die zweite Generation des VW Golf – 1983 bis 1991. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die zweite Generation des VW Golf – 1983 bis 1991.
Die zweite Generation des VW Golf – 1983 bis 1991. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die dritte Generation des VW Golf – 1991 bis 1997.
Die dritte Generation des VW Golf – 1991 bis 1997. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die dritte Generation des VW Golf – 1991 bis 1997.
Die dritte Generation des VW Golf – 1991 bis 1997. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die vierte Generation des VW Golf – 1997 bis 2003.
Die vierte Generation des VW Golf – 1997 bis 2003. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die vierte Generation des VW Golf – 1997 bis 2003.
Die vierte Generation des VW Golf – 1997 bis 2003. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die fünfte Generation des VW Golf – 2003 bis 2008.
Die fünfte Generation des VW Golf – 2003 bis 2008. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die fünfte Generation des VW Golf – 2003 bis 2008.
Die fünfte Generation des VW Golf – 2003 bis 2008. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die sechste Generation des VW Golf – 2008 bis 2012.
Die sechste Generation des VW Golf – 2008 bis 2012. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die sechste Generation des VW Golf – 2008 bis 2012.
Die sechste Generation des VW Golf – 2008 bis 2012. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die siebte Generation des VW Golf – 2012 bis 2019.
Die siebte Generation des VW Golf – 2012 bis 2019. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die siebte Generation des VW Golf – 2012 bis 2019.
Die siebte Generation des VW Golf – 2012 bis 2019. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die achte Generation des VW Golf – seit 2019.
Die achte Generation des VW Golf – seit 2019. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Die achte Generation des VW Golf – seit 2019.
Die achte Generation des VW Golf – seit 2019. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
Keine neue Generation, aber eine weitere „Evolutionsstufe“: Der neue Volkswagen Golf GTE kommt im Jubiläumsjahr in den Handel.
Keine neue Generation, aber eine weitere „Evolutionsstufe“: Der neue Volkswagen Golf GTE kommt im Jubiläumsjahr in den Handel. © Volkswagen AG | Volkswagen AG
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Diese Geschäftsbereiche hat Volkswagen – fernab der Pkw-Produktion

So viel zu den Autos. Doch das ist lange nicht alles, was sich unter dem Dach der Volkswagen AG versammelt. Diese Tochterunternehmen und anderen Geschäftsbereiche gibt es bei Volkswagen:

  • Traton: Etwa 100.000 Menschen bauen unter diesem Namen Nutzfahrzeuge, Lastwagen und Busse – die Produktionsstandorte sind über die ganze Weltkarte verteilt, auch Salzgitter zählt dazu. Marken sind unter anderem MAN, Scania und Navia.
  • Volkswagen Financial Services: Wie der Name bereits verrät, handelt es sich um den Finanz- und Mobilitätsdienstleister des Volkswagen-Konzerns. Einerseits werden diverse Services rund um das Auto angeboten – dazu zählen Leasing, Finanzierung, Versicherung oder Wartung. Das Ziel: Kundinnen und Kunden sowie Händlerinnen und Händler binden. Andererseits betreibt VW FS ein Direktbank-Geschäft. Der Stammsitz befindet sich in Braunschweig.
  • Cariad: Das Unternehmen mit mehreren Standorten in Deutschland – unter anderem Wolfsburg – ist für die Software der Marken im Volkswagen-Konzern zuständig. Sprich: Es geht den Ingenieuren und Entwicklern um ein einheitliches Betriebssystem und eine Automotive-Cloud.
  • Moia: Dieses Technologie-Unternehmen im Volkswagen-Konzern entwickelt ein Ridepooling-System, also Mobilität auf Abruf. Das Angebot inkludiert App, Algorithmus und eine eigene Flotte. In Hannover ist es seit 2018 im Einsatz. Seit 2021 arbeitet Moia zudem mit VW-Nutzfahrzeuge an einem Pilotprojekt für autonomen On-Demand-Verkehr. Moia richtet sich an Einzelpersonen und an Kommunen oder Verkehrsunternehmen.
  • Volkswagen Group Technology: Dieser Bereich konzentriert sich auf Komponenten, die für die Elektro-Strategie des Konzerns von großer Bedeutung sind. Dazu zählen die Batteriezellenproduktion, Business-Plattformen oder auch die Ladeinfrastruktur. Mit PowerCo wurde eigens ein Batterieunternehmen gegründet.
  • Volkswagen Group Services: Diese Konzern-Tochter wurde 2001 in Wolfsburg als Autovision GmbH gegründet, um die Arbeitslosigkeit in der Stadt zu senken, und bietet verschiedenste Dienstleistungen an. Dazu zählen beispielsweise Consulting, IT-Services, Logistik, technische Entwicklungen und Fertigungen oder Event- und Gastro-Services.

Über die genannten Geschäftsbereiche ist der Volkswagen-Konzern somit auch in Produktionen involviert, die man auf den ersten Blick wohl nicht mit dem ursprünglichen Automobilhersteller in Verbindung gebracht hätte. So baut etwa MAN Energy Solutions Schiffsmotoren, Gas- und Dampfturbinen und Reaktoren für die chemische Industrie.

Eine eigene Marke für sich: die VW-Currywurst

Die VW-Currywurst ist ebenfalls zur Marke geworden – seit 1973 wird sie in dieser Form in der werkseigenen Fleischerei hergestellt. Weil sie ein „Volkswagen Originalteil“ ist, hat sie auch eine Teilenummer, nämlich die 199 398 500 A.

Die Wurst wiegt 170 Gramm bei 25 Zentimetern Länge, ist für den kleineren Hunger aber auch in halber Größe erhältlich – und auch für Vegetarier und Veganer wurde eine Lösung gefunden. Und ja, es gibt auch den passenden Gewürzketchup von Volkswagen dazu. Dieser wird allerdings nicht von VW selbst produziert.

Currywürste mit der Aufschrift „Volkswagen Originalteil“ und der Gewürz-Ketchup von Volkswagen liegen auf einem Küchentisch.
Currywürste mit der Aufschrift „Volkswagen Originalteil“ und der Gewürz-Ketchup von Volkswagen liegen auf einem Küchentisch. © Picture Alliance | dpa | Julian Stratenschulte

Was für Merchandise-Produkte gibt es von Volkswagen?

Originalteile von Volkswagen kann man nicht nur fahren oder essen – sondern auch tragen, sammeln oder damit spielen. 2021 hat Playmobil in Kooperation mit VW den Käfer und den T1 Camper als Spielzeug herausgebracht. Den Bus gibt es in Rot-Weiß und Türkis-Weiß, den Käfer in Blau und Beige. Noch heute sind die detailgetreuen Spielzeuge für knapp 40 und 50 Euro zu kaufen. Übrigens: Auch Lego hat VW-Busse im Sortiment.

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Volkswagen selbst bringt seit Jahren zudem verschiedene Mode- und Lifestyle-Kollektionen heraus. Ob T-Shirts in Batik-Optik, Nackenkissen oder Armbanduhren aus der ID-Kollektion; ob Strampler, Badesandalen oder Rollkoffer aus der GTI-Kollektion; ob Softshell-Jacken in Carbon-Optik aus der R-Kollektion oder „ganz normale“ Sweatshirts, Caps, Thermobecher und Steckpuzzle mit VW-Logo – die Möglichkeiten sind zahlreich. Hinzu kommt natürlich Fahrzeugzubehör wie Fahrradträger, Kindersitze, Außenspiegelklappen, Ventilklappen mit VW-Logo, Dekorfolien mit dem Wolfsburger Stadtwappen, Ladekabel oder Gepäckraumwendematten.

Die drei teuersten Produkte (UVP) aus dem bislang letzten Lifestyle-Katalog:

  1. Modellauto Multivan aus der Heritage-Linie (175,00 Euro)
  2. Trolley aus der GTI-Linie (169,00 Euro)
  3. Herren-Parka aus der Golf-8-Kollektion (132,00 Euro)

Wer ist Volkswagen-Chef Oliver Blume? Ein waschechter Braunschweiger!

Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, ist am 6. Juni 1968 in Braunschweig geboren, in Lehre im Landkreis Helmstedt aufgewachsen und hat an der TU Braunschweig Maschinenbau studiert. Er ist zudem Anhänger der Braunschweiger Eintracht.

Kurz gesagt: In der Region Braunschweig-Wolfsburg hat er seine Wurzeln, genau wie Volkswagen. Das kann außer ihm im Konzernvorstand nur Ralf Brandstätter von sich behaupten, der ebenfalls in Braunschweig geboren wurde – Audi-Vorstandsvorsitzender Gernot Döllner studierte zwar in Braunschweig, kommt aber aus Bückeburg, Personalvorstand Gunnar Kilian volontierte beim „Helmstedter Blitz“, stammt jedoch aus Sylt. Ein ausführliches Blume-Interview haben wir zu seinem Dienstantritt im September 2022 geführt.

Oliver Blume ist Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG.
Oliver Blume ist Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG. © AFP | Ronny Hartmann

Diese Fußballvereine unterstützt Volkswagen

Welche Fußballvereine unterstützt Volkswagen eigentlich? Spoiler: Es sind nicht nur der VfL Wolfsburg und der DFB. Auch an anderen Standorten ist der Konzern mit Sponsorships aktiv.

So engagiert sich Volkswagen seit 2020 im Nachwuchsbereich des FC Bayern. Volkswagen und Porsche kooperieren seit 2014 mit RB Leipzig. Volkswagen Financial Services ist Exklusivpartner der Braunschweiger Eintracht. Auch bei Dynamo Dresden ist Volkswagen Exklusivpartner und unterstützt die Jugendarbeit des Klubs. Außerdem sponsert VW den VfL Osnabrück, den FSV Zwickau, den Chemnitzer FC – und mischt auch in den unterklassigen Ligen mit. Zu nennen sind an dieser Stelle Lupo Martini aus Wolfsburg, der BSV Kickers Emden, der KSV Baunatal und der KSV Hessen Kassel.