Salzgitter. An der Gewinnerwartung fürs laufende Geschäftsjahr hält der Stahlhersteller fest – und investiert zudem kräftig in eine grüne Produktion.

Der Stahlhersteller Salzgitter AG hat im ersten Quartal dieses Jahres 290 Millionen Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verdient. Nach Steuern blieben 140,5 Millionen Euro – im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Einbruch von mehr als 60 Prozent. Dennoch sprach Salzgitter-AG-Chef Gunnar Groebler von einem „ermutigenden Start in das Geschäftsjahr 2023“.

Im vergangenen Jahr hatte der zweitgrößte Stahlproduzent in Deutschland von hohen Marktpreisen profitiert und den zweithöchsten Gewinn seiner Geschichte erzielt. Für dieses Jahr rechnet er mit einem deutlich geringeren Vorsteuergewinn von 300 bis 400 Millionen Euro (2022: 1,2 Milliarden). Seine Umsatzprognose senkte der Konzern: War er Ende April noch von 13 Milliarden ausgegangen, rechnet der Stahlhersteller jetzt mit Erlösen zwischen 11,5 und 12 Milliarden Euro für das Gesamtjahr.

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2 Millionen täglich für die Transformation

Die Eigenkapitalquote von rund 44 Prozent im ersten Quartal (Vorjahreszeitraum 37 Prozent) bezeichnen die Salzgitteraner als „äußerst solide“ und betonen die „finanzielle Substanz“ des Konzerns vor dem Hintergrund anstehender massiver Investitionen. Um ihre Stahlproduktion klimafreundlicher aufzustellen, investiert die Salzgitter AG bis Ende 2026 rund 2,3 Milliarden Euro, eine Milliarde davon kommen als Subvention von Bund und Land Niedersachsen.

In diesem Jahr will der Stahlhersteller zudem sogenanntes Working Capital abbauen, also gebundenes Kapital, und zwar in mittlerer, dreistelliger Millionenhöhe. Wie ein Sprecher erklärte, wird der Konzern dafür unter anderem das Bestandsmanagement bei Vorräten anpassen und zudem auf ein „konsequentes Forderungsmanagement“ setzen, also ausstehende Rechnungsgelder eintreiben.

2026 soll die erste Direktreduktionsanlage in Betrieb gehen, die einen Hochofen ersetzt. Die Bauarbeiten zur Umstellung der Produktion schritten voran, hieß es. „Die Größe der Aufgabe wird deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass wir bis 2026 im Durchschnitt die beeindruckende Summe von über zwei Millionen Euro täglich in die Transformation investieren. Wir können daher mit Stolz sagen: Hier passiert’s!“, erklärte Groebler.

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