Braunschweig. Ein Grund dafür sei, dass das Grundstück in Hand des Galeria-Eigners Signa sei. Die Stimmung in der Belegschaft ist dennoch gedrückt.

Die Gewerkschaft Verdi ist einigermaßen zuversichtlich, dass die Braunschweiger Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof mit ihren rund 150 Beschäftigten nicht der Restrukturierung der Warenhaus-Kette zum Opfer fällt. Wie Gewerkschaftssekretär Marc Jäger, Nachfolger von Eberhard Buschbom, berichtet, spreche dafür, dass das Grundstück der Filiale in Hand der österreichischen Signa-Gruppe sei, die Eigentümerin vom Warenhauskonzern ist. „Dann passt es zur Strategie des Konzerns, über Mieten Einnahmen zu generieren“, sagt Jäger.

Optimistisch macht ihn außerdem, dass die Filiale in Braunschweig inzwischen die einzige vor Ort sei. Es gebe andere Galeria-Standorte, an denen noch mehrere Filialen existierten. Das ist etwa in Münster oder Hamburg der Fall, diese Standorte werden mutmaßlich Filialen verlieren. „Einzelstandorte werden vermutlich anders bewertet“, sagt Jäger. Der Gewerkschaftssekretär erklärt weiter, dass das Braunschweiger Haus zudem eine Größe von mehr als 8000 Quadratmetern habe – bei der letzten Schließungswelle 2020 wurden Filialen mit weniger Verkaufsfläche geschlossen. „Braunschweig ist groß genug“, so Jäger.

Mehr Klarheit im Januar

Der Warenhauskonzern Galeria ist nur zwei Jahre nach der ersten Insolvenz vor wenigen Wochen erneut unter den Schutzschirm gekrochen. Jede dritte der übrigen 131 Filialen soll schließen. Damit sind mehrere Tausend Stellen der insgesamt 17.400 Arbeitsplätze bedroht.

Lesen Sie mehr:

Ein Gespräch mit dem Betriebsrat der Braunschweiger Filiale kam in dieser schwierigen Lage nicht zustande. Verdi-Sekretär Jäger berichtet aber, dass die Sorge in der Belegschaft groß sei, die Stimmung gedrückt. Dem Insolvenzverwalter zufolge soll im Januar Klarheit darüber herrschen, welche Filialen von der Schließung betroffen sind.

47 Warenhäuser will der buero.de-Unternehmer Markus Schön übernehmen, unter anderem jenes in Goslar. Diese Galeria-Filiale wollte die Kaufhaus-Kette schon vor zwei Jahren schließen, sie wurde dann aber knapp doch noch gerettet.