Hannover. Jedes der 60 geplanten Impfzentren Niedersachsens wird Spezialkühlschränke benötigen. Die Nachfrage ist immens, die Produktion könnte knapp werden.
Die Hoffnung auf einen baldigen Corona-Impfstoff führt bei einem niedersächsischen Hersteller von Spezialkühlschränken zu einer deutlich höheren Nachfrage. „Für alles, was wir in diesem Jahr noch liefern können, sind die Auftragsbücher komplett voll“, sagte die Geschäftsführerin der Firma Tritec aus Hannover, Birgitt Nolden , am Donnerstag. In den vergangenen vier Wochen habe sich die Zahl der Aufträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. „Unsere Lager sind leer gefegt.“
Hintergrund seien die Vorbereitungen der Bundesländer auf den Aufbau von Corona-Impfzentren . Nach Angaben von Tritec wird pro Impfzentrum mindestens ein Tiefkühlschrank bis minus 70 Grad , ein Tiefkühlschrank bis minus 20 Grad und ein Medikamentenkühlschrank bis plus 5 Grad benötigt. „Wenn man sich für alles wappnen möchte, müsste man sich das anschaffen“, sagte Nolden mit Blick auf die verschiedenen Impfstoffkandidaten, die jeweils bei unterschiedlich niedrigen Temperaturen gelagert werden müssen.
Komplettausstattung für alle Impfzentren bis Mitte Dezember? Geschäftsführerin hat Zweifel
Weil erst vor einigen Wochen absehbar gewesen sei, welche Temperaturen die Impfstoffe benötigen, sei es auch für Tritec schwierig gewesen, sich auf die plötzlich höhere Nachfrage einzustellen, sagte Nolden. Mittlerweile müsse das Unternehmen, das zum Großteil in Deutschland produziert, Material zukaufen. Die nächsten Chargen seien frühestens Anfang Januar wieder lieferbar.
Mit Blick auf den deutschen Markt bezweifelt die Geschäftsführerin angesichts des Nachfrage-Booms, ob alle Impfzentren – wie vom Bund angestrebt – bis Mitte Dezember komplett ausgestattet werden können. Tritec sieht sich im Marktvergleich der deutschen Hersteller von Pharmakühlschränken „im oberen Drittel“.
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dpa