Hannover. Nur zwei Schlachthöfe haben bisher Genehmigungen für Sonn- und Feiertagsarbeit beantragt. Der „Schweine-Stau“ nehme so nicht ab, so die Züchter.

Die coronabedingt geringen Kapazitäten in den Schlachthöfen lassen bei den niedersächsischen Landwirten weiterhin die Nerven blank liegen. Die Tiere drängen sich nach wie vor in den Ställen, teilte das Landvolk am Donnerstag in Hannover mit. „Viele Schweine rutschen aus der Norm. Wir erzielen trotz des höheren Gewichts keinen besseren Erlös und werden als Mäster und Halter preislich erheblich abgestraft“, sagte Hubertus Berges, Vorsitzender des Veredelungsausschusses im Landvolk Niedersachsen.

Deutschlandweit 80.000 Schlachtungen pro Woche zu wenig – Züchter sprechen von „Schweine-Stau“

Die Bauernorganisation beklagte, dass trotz Ankündigung von Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU), für eine Genehmigung von Sonntags- und Feiertagsarbeit zu sorgen, nur wenige Schlachthöfe entsprechende Anträge gestellt hätten. Dem Landvolk zufolge würden deutschlandweit noch immer wöchentlich 80.000 Schlachtungen weniger durchgeführt als notwendig. Auch die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands mit Sitz in Damme bei Vechta klagte, dass der „Schweine-Stau“ in den Ställen weiter wachse.

Im Sozialministerium in Hannover gingen allerdings bisher nur zwei Anträge für Sonntagsarbeit ein, die in dieser Woche genehmigt wurden. Danach dürfen die beiden Schlachthöfe bis Ende November sonntags arbeiten - ausgenommen ist allerdings der Reformationstag.

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