Salzgitter. Die Politik müsse schnell die Voraussetzungen für eine Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Deutschland schaffen, mahnte der Vorstandsvorsitzende.

Der Stahlhersteller Salzgitter ist bereit, den Ausstoß klimaschädlicher CO2-Treibhausgase bei der Produktion erheblich zu senken. Die Politik müsse möglichst schnell die Voraussetzungen für eine Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Deutschland schaffen, mahnte der Vorstandsvorsitzende von Salzgitter Stahl, Heinz Jörg Fuhrmann, im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). Von der Politik erwarte er dafür „nicht nur aufmunternde Worte, sondern zeitnah, wirkungsvolle Unterstützung“.

CO2-arme Produktion hängt am Strompreis

Das beginne bei der Anschubfinanzierung und ende bei den Strompreisen. „Strom ist zentral, wenn wir unsere Produktion dekarbonisieren wollen“, sagte Fuhrmann. So lange aber beispielsweise jede Kilowattstunde Windstrom mit der EEG-Umlage belastet werde, werde man nicht zu international wettbewerbsfähigen Kosten CO2-arm produzieren können.

Umrüstung soll eine Milliarde Euro kosten – im ersten Schritt

Die Umrüstung des Hüttenwerks in Salzgitter kostet laut Fuhrmann im ersten Schritt etwa eine Milliarde Euro. Die gesamte Umrüstung würde sich auf ein Mehrfaches dessen belaufen. Das Unternehmen habe bereits konkrete Pläne für den Transformationsprozess: „Kerngedanke ist der schrittweise Ersatz von Kohle bei der Erzeugung von Eisen durch Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Quellen.“ Am Ende stünde eine Verminderung der CO2-Emissionen um 95 Prozent. dpa