San Francisco. . Im “Dieselgate“-Streit trafen die Anwälte von VW und Ex-Chef Winterkorn erstmals vor Gericht mit den Juristen der US-Börsenaufsicht SEC aufeinander.

Im "Dieselgate"-Rechtsstreit sind die Anwälte von Volkswagen und Ex-Chef Martin Winterkorn erstmals vor Gericht mit den Juristen der US-Börsenaufsicht SEC aufeinandergetroffen. Bei der Anhörung am Bundesbezirksgericht in San Francisco musste sich die SEC kritische Fragen von Richter Charles Breyer stellen lassen. Dieser zeigte sich verwundert, warum die Behörde ihre Klage gegen VW erst 2019 einreichte. Er bezeichnete dies als "total verwirrend" und forderte bis Juli eine Erklärung des zögerlichen Vorgehens.

„Dieselgate“ kostete VW inzwischen 30 Milliarden Euro

Der Skandal um manipulierte Abgaswerte war bereits im September 2015 vom US-Umweltamt EPA aufgedeckt worden. Nach mehreren Vergleichen mit zahlreichen Klägern hatte es eigentlich so ausgesehen, als ob der Konzern die rechtliche Aufarbeitung der Affäre in den USA weitgehend abgeschlossen habe. Insgesamt kostete die Bewältigung des "Dieselgate"-Skandals den Konzern inzwischen 30 Milliarden Euro. Mitte März startete die SEC überraschend einen neuen Rechtsstreit.

VW soll Anleger getäuscht haben

Der Vorwurf: Volkswagen soll während der Abgas-Manipulationen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen mehr als 13 Milliarden Dollar (12 Milliarden Euro) mit Anleihen am US-Kapitalmarkt eingesammelt haben. Anleger seien darüber getäuscht worden, dass zu der Zeit schwere Verstöße gegen US-Umweltgesetze begingen wurden. VW will sich "mit Nachdruck" gegen die Klage zur Wehr zu setzen. Diese richtet sich auch gegen den früheren Konzernchef Winterkorn, gegen den die US-Justizbehörden schon im Mai 2018 Strafanzeige und Haftbefehl erlassen hatten. dpa