Braunschweig. Der in den USA wegen seiner Rolle im Abgasskandal verurteilte Oliver Schmidt hat neue Schriftsätze eingereicht. Volkswagen braucht jetzt mehr Zeit.

Das Gerichtsverfahren um die fristlose Kündigung von Volkswagen gegen den früheren Manager Oliver Schmidt verzögert sich um mehrere Monate. Der ursprünglich vorgesehene Termin am 11. Februar sei auf Antrag von Volkswagen auf den 27. Mai verlegt worden, teilte das Arbeitsgericht in Braunschweig am Montag mit.

Den Antrag habe das Unternehmen damit begründet, dass der in den USA verurteilte Schmidt erst Ende der vierten Kalenderwoche einen umfangreichen neuen Schriftsatz eingereicht habe. Eine sachgerechte Vorbereitung und Erwiderung sei bis zum bislang geplanten Termin nicht möglich.

Schmidt wendet sich in dem Verfahren nicht nur gegen die Kündigung, sondern verlangt auch rund 115.000 Euro an Bonuszahlungen sowie 333.000 Euro Schadenersatz wegen einer Geldstrafe, die er in den USA gezahlt hatte. Volkswagen indes fordert laut Arbeitsgericht mehr als eine Millionen Euro Schadenersatz von Schmidt. Das Unternehmen verlange einen Teil der Kosten für strafrechtliche Unterstützung Schmidts in den USA zurück. Dafür hatte VW früheren Angaben zufolge etwa 3,9 Millionen Euro bezahlt.

Schmidt war Anfang Dezember 2017 wegen seiner Rolle im VW-Abgas-Skandal wegen Verschwörung zum Betrug und Verstoßes gegen Umweltgesetze zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden . Er hatte sich nach einem Deal mit der US-Staatsanwaltschaft im August schuldig bekannt. dpa